The Arcs: Electrophonic Chronic

Soul, Garagen-Fuzz und Retrosounds sind Elemente, die im immensen Output von Dan Auerbach nie fehlen dürfen. Mit The Arcs hatte er sich zusammen mit einer Handvoll hochkarätiger Studiokumpel ein weiteres Ventil geschaffen, das den Schwerpunkt auf den Soul legte. Ihr Album „Yours, Dreamily“ war völlig zurecht ein voller Erfolg, weil die Mischung mit überbordendem Elan und überwältigender Stimmigkeit vorgetragen wurde. Ein Nachfolger war lange angekündigt, sollte aber immer wieder daran scheitern, dass die Beteiligten auf zu vielen Hochzeiten aktiv waren.

„Electrophonic Chronic“ ist dementsprechend acht Jahre später eine Überraschung. Und zwar eine angenehme.

Tracklist:

Keep On Dreamin’
Eyez
Heaven Is A Place
Califone Interlude
River
Sunshine
A Man Will Do Wrong
Behind The Eyes
Backstage Mess
Sporting Girls Interlude
Love Doesn’t Live Here Anymore
Only One For Me

The Baboon Show: God Bless You All

Wer sie schon mal live erlebt hat, weiß: The Baboon Show gehören auf die Bühne wie Schafe auf den Deich und Geranien auf den Balkon. Dabei sollte man allerdings nicht übersehen, dass sie auch immer wieder ganz famose Alben machen. Der Vorgänger Radio Rebelde hat es sogar in die mittleren Regionen der deutschen Albumcharts geschafft und auch dieses neunte Album ist abwechslungsreich genug, um in den eigenen vier Wänden genossen werden zu können.

Made Up My Mind
God Bless You All
Midnight
Gold
Oddball
Rolling
Reason To Go On
Groundhog Day
Have A Party With Me
Sands Of Time
Revolution Avenue
Prisoners

Billy Nomates: CACTI

Dieses Album ist mit Spannung erwartet worden. Das erste Album von Billy Nomates kam vor drei Jahren im Kielwasser des Erfolges der Sleaford Mods und bot eine ganze Wut und deutlich präsentierte Mittelfinger mit Working Class-Attitüde im Postpunk-Gewand. Damit konnte sie nicht nur die Poppresse und das Feuilleton überzeugen, sondern auch den Respekt von Kolleg*innen wie Florence Welch und Iggy Pop genießen. Für ihr zweites Album hat Billy Nomates zwar ihre Haltung bewahrt, aber musikalisch einen Gang zurückgeschaltet und eine persönlichere Perspektive eingenommen.

balance is gone
black curtains in the bag
blue bones (deathwish)
CACTI
saboteur forcefield
roundabout sadness
spite
fawner
same gun
vertigo
apathy is wild
blackout signal

Circa Waves: Never Going Under

Wer sich verständlicherweise nach Normalität sehnt, dem sei dieses fünfte Album von Circa Waves ans Herz gelegt. Diese geschmeidige Mischung aus Indierock, Britpop und ein bisschen Bombast hätte vor fünf, zehn oder fünfzehn Jahren auch nicht anders geklungen. Elf kurze Songs ohne Ausreißer, die in der Indiedisco, auf einem Festival und im Radio gleich gut funktionieren sollten – das ist nicht der schlechteste musikalische Start in das neue Jahr.

  1. Never going under
  2. Do you wanna talk
  3. Hell on earth
  4. Your ghost
  5. Carry you home
  6. Northern town
  7. Electric city
  8. Want it all today
  9. Golden days
  10. Hold on
  11. Living in the grey

Dear Misses: Life and Death Of Frankie Trombone

Die Band aus dem Örtchen Mouhathal im eidgenössischen Kanton Schwyz hat sich kopfüber in ihren Abstecher in die Countrywelt gestürzt und dabei viel Wert auf die Details gelegt. Allerdings ohne Anspruch auf Authentizität und auch ohne ironische Brechung – Dear Misses präsentieren uns eine bunte und sehr stimmige Tüte von gebrochenen Klischees, die vor allem deswegen so gut funktioniert, weil die Band von außen auf das Geschehen blickt und ihr Handwerk sehr gut beherrscht. Am Ende hat man tatsächlich einmal wieder Lust auf einen Spaghettiwestern..

1. A Life He Never Had
2. Leaving Town
3. El Coyote
4. Don’t Let Her Down
5. Interlude
6. Beat This Train
7. Silver Lake
8. Fata Morgana
9. Frankie’s Last Mexican Showdown
10. The Gates of Death Pt1
11. The Gates of Death Pt2
12. Requiem

1 12 13 14 15 16