Hellsingland Underground. Endless Optimism

Beim 2019er-Album „A Hundred Years“ hatten sich Hellsingland Underground zum ersten Mal massiv auf die Möglichkeiten des Pianos verlassen und auch auf einen eher polierten Sound gesetzt. Und genau da wollte die Band auch mit „Endless Optimism“ ansetzen. Dann wurde ihr allerdings klar, dass die Songs das nicht mitmachen wollten, sondern eher nach einer gewissen Räudigkeit verlangten. Und so fühlt man sich dann auch bisweilen angenehm an die Rolling Stones der „Exile On Main Street“-Ära erinnert.

1. Young & Dumb
2. Red Number One
3. Hustlin‘ Around
4. It Started with a Teardrop
5. Born Again
6. Old White Men
7. Strangest Kind of Mind
8. Time is Elastic
9. Big Fish
10. The Uninvited Guest

Stella Sommer: Silence Wore A Silver Coat

Der Titel deutet es schon an: Dieses Album ist eine reduzierte, akustische und altmodische Singer/Songwriter-Angelegenheit. Die dazu noch als Doppelalbum mit 24 Titeln. Die Klangfarbe wechselt dabei zwischen Sepia und verschiedenen Grautönen, die Musik erinnert gleich stark an den Laurel Canyon der Spätsechziger , die britischen Folk der Siebziger und Achtziger Gothic. Das mag im Radio wie auch die Musik von Nick Cave oder Bill Calahan nur im Ausnahmefall funktionieren, im Albumzusammenhang wird aber klar, dass es sich hier um nicht weniger als ein Meisterwerk handelt.

Tracklisting

  1. A Single Thunder In November
  2. Silence Wore A Silver Coat
  3. A Body Of Strange Beauty
  4. Under The Weeping Mulberry Tree
  5. In My Darkness
  6. A Matter Of Days
  7. From The Edge Of A Dream
  8. Winter Queen (In Summer)
  9. Selling Disappointment
  10. Lily
  11. Frozen Air
  12. Wild Patience
  13. Known & Unknown
  14. Sorrow Had A Brother
  15. Run Towards The Wasteland
  16. As Water Drops On Leaves
  17. The Rains Hair
  18. London Fog
  19. The Sky Was Empty
  20. A Special Kind Of Lostness
  21. All Things Return
  22. The Lady Of The Southern Seas
  23. Emptiness Follows
  24. All Saints & All Souls

Oliver Gottwald: 2.OG

Oliver Gottwald hat auf diesem Album zu einer angenehm eigenständigen Musik gefunden. Deren Grundlage ist der gute alte tanzbare Gitarrenpop, den Oliver Gottwald auch vorher schon gepflegt hat. Das Ganze ist jetzt gereift und ein perfekter Hintergrund, vor dem die reflektierten und haltungsstarken Texte ihre Wirkung gut entfalten können.


01 Weck mich aus dem Winterschlaf
02 Spiegeltest
03 Jeannie
04 U (mit Anajo)
05 Rosa Anemonenfisch
06 Männer*
07 Kalender
08 Sentimental
09 Algorythmus
10 Zukunftsmusik

Jeb Loy Nichols: United States Of The Broken Hearted

Jeb Loy Nichols geht gerne über Grenzen: In den Neunzigerjahren war er mit einem Crossover aus Country und Dub erfolgreich, dann wurden die Souleinflüsse stärker, anschließend ging es wieder in die Reggaerichtung und im vergangenen Jahr nahm der in Wales ansässige US-Amerikaner ein Album mit Westcoastflair in Finnland auf. Der rote Faden sind dabei die maximal entspannten Grooves, die markant-nölige Stimme und das hervorragende Songwriting. Auf United States Oft The Broken Hearted findet all das in einem reduzierten Sound zu seinem vielleicht besten Album zusammen.

  1. Monsters On The Hill
  2. Big Troubles Come In Through A Small Door
  3. Fold Me Up
  4. I Hate the Capitalist System
  5. No Hiding Place For Me
  6. What Does A Man Do All Day
  7. United States Of The Broken Hearted
  8. I’m Just A Visitor
  9. I’ve Enjoyed As Much Of This Good Life (As I Can Take)
  10. Deportees
  11. Looking For Some Rain
  12. Satisfied Mind
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