Talking To Turtles: And what’s on your mind?

Zu Beginn ihrer Laufbahn galten Talking To Turtles als Folkies. Im Grunde hatten sie aber immer schon ein großes Herz für die Popmusik. Und das entfaltet sich nun völlig auf „And What’s On Your Mind“ . Zusammen mit Sönke Torpus hat das Leiziger Duo Talking To Turtles ihre Songs in Nordfriesland mit Streichern und Bläsern angereichert. Das klingt so garnicht mehr nach einer Band, die im Schlafzimmer aufnimmt. Das ist zwar verspielt und ungemeni lässig, aber im Kern klassischer und radiotauglicher Pop.

I’m A Pretender
Grapefruit Knife
We Went To The Moon
Answers Dot Com
The Party Is Over
What’s On Your Mind
Stevie
Worst Of Both Worlds
I’m Sticking With You
Junior 3rd

Rhonda: Forever Yours

Auch auf dem vierten Album von Rhonda sucht man moderne Sounds vergeblich. Wenn man sie denn überhaupt suchen möchte, denn tatsächlich fehlt hier nichts. Die meisten Songs scheinen anfangs weniger rau, dafür aber luftiger ausgefallen als erwartet. Wenn aber im dritten Titel des Albums die vintage Gitarrensounds einsetzen, kommen alle bewährten Zutaten wieder zusammen – nur in etwas veränderter Rezeptur.

  1. The One For You
  2. Light In Everything
  3. Modelo
  4. Golden Days
  5. Partner In Crime
  6. Santa Barbara
  7. Forever Yours
  8. Good Things Fall Apart
  9. Strange You Never Knew
  10. Not The Ghost

Bukahara: Tales Of The Tides

In den neun Songs auf „Tales Of The Tides“ steckt ganz viel Gesellschaftskritik und politische Haltung. Da geht es um Kolonialverbrechen, Klimawandel, Verschwörungstheorien, Rassismus, soziale Ungerechtigkeit, Weltschmerz oder Realitätsflucht. Doch die Poesie und Farbenpracht bleiben dabei nicht auf der Strecke. Bukahara erzählen Fabeln und malen Bilder mit Melodien, die das Herz berühren. Dieses Album ist nämlich wie seine Vorgänger eingängig, grenzüberschreitend und dabei voller Herzblut und brillant musiziert und lädt genauso zum Träumen ein wie zum Nachdenken.

  1. Tales of the tides
  2. Border
  3. In my mind
  4. Same kind of people
  5. Storytelling animal
  6. Stein
  7. Assad
  8. Trails of bones
  9. Follow the moon

Power Plush: Coping Fantasies

Ein Album von einer Stimmigkeit, die man nicht häufig findet. Mal klingen die Gitarren-Licks nach Sechziger-Pop, dann wieder den Achtzigern, meist aber nach den mächtigen, dabei eher schluffigen Neunzigern, allerdings ohne allzuviel Getöse. Die Band kennt sich offensichtlich in Musikgeschichte aus, will sich aber nicht wirklich aufregen. Das ist musikalisch charmant und in Bezug auf die Themen der Songs fast schon perfide – die Bösen werden hier mit Wattebäuschchen beworfen, bis sie zuhören.

  1. Butterfly
  2. Heavenly
  3. Leave me alone
  4. Nothing left to lose
  5. She changed
  6. All I see
  7. Emergency // Freeze
  8. Girl, he toxic
  9. Make me happy
  10. Trash can
  11. Goodybe
  12. Utopia

Kliffs: After The Flattery

Das in Berlin beheimatete Duo Kliffs hat für dieses überzeugende zweite Album eine sehr persönliche Perspektive eingenommen. Zum einen dadurch, dass nur Instrumente zum Einsatz kommen, die sie auch selbst spielen könnten, zum anderen dadurch, dass jeder Song als Brief gedacht ist. Da geht einer an Weltuntergangsgläubige, ein anderer an eine Schwester und ein dritter an einen Arbeitgeber. Durch diesen Kunstgriff entstehen ganz unterschiedliche Songs, die sich zu einem Ganzen zusammenfügen und den filigranen Indie-Kammerpop über da gesamte Album tragen.

  1. I’m Your Man
  2. Running
  3. Undertow
  4. Black Sheep
  5. Believer
  6. Dear Jane
  7. Jackpot
  8. Four Hands
  9. Alibi
  10. Helmets
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