Der Landkreis Leer hat nach den Giftfunden an emsnahen Weiden ein Verbot zur Verwertung von Rinder- und Schafslebern erhoben. Ab sofort sei bei allen Schlachtungen gewährleistet, dass die Lebern entsorgt würden, sagte ein Sprecher. Die Verfügung gelte nur für flussnahe Flächen und werde überwacht. An der Ems zwischen Emstunnel und dem Sperrwerk nahe Emden waren Dioxine und PCB entdeckt worden. Unbedenklich sind Milch und Fleisch aus dem Gebiet, Schafslebern dagegen hoch belastet. Zudem gilt sicherheitshalber ein Verbot zur Weitergabe von Rinderlebern, bis auch diese Organe getestet wurden. Der Landkreis Leer hat zudem drei dioxinvergiftete Weideflächen vor dem Emsdeich bei Jemgum gesperrt. Nach wie vor haben die Landwirte keine Erklärung, warum ihre Weiden außendeichs mit Dioxin belastet sind. Sie dürfen nicht mehr beweidet werden. Auch darf das Gras nicht mehr als Futtermittel benutzt werden. Die Landwirte zeigen zwar Verständnis für das Verbot, fordern aber auch eine Entschädigung. Weideflächen seien in den vergangenen Jahren im Landkreis immer knapper geworden. Alle Flächen würden dringend benötigt. Über mögliche Entschädigungen wollen Landwirte und Behördenvertreter am Montag in Leer beraten.