Bockhorn: Zivildienstverlängerung unsinnig

Der gestern von der Union und der FDP verabschiedete Kompromiss zur freiwilligen Verlängerung des Zivildienstes wird von der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer heftig kritisiert. Deren Vorsitzender Werner Glenewinkel gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass durch diese Entscheidung Zivildienstleistende benachteiligt würden. Wer hinter die Kulissen schaut, weiß, dass die Kuh noch lange nicht vom Eis ist, so Glenewinkel wörtlich. Die Verlängerung des Zivildienstes sei als Ersatz für den Wehrdienst rechtlich gar nicht möglich. Außerdem sei der Beschluss eine versteckte Aufforderung an die Wohlfahrtsverbände, Tarifvereinbarungen zu unterlaufen und Zivis als billige Arbeitskräfte einzusetzen. Wenn es tatsächlich nur um die Erleichterung für einige Zivis ginge, ließe sich das über die bestehenden Regelungen bei den Freiwilligendiensten leicht lösen. Die Koalitionsfraktionen hatten sich gestern darauf geeinigt, ab Oktober dieses Jahres den Wehr- und Zivildienst von neun auf sechs Monate zu verkürzen. Der Zivildienst kann dabei freiwillig um drei bis sechs Monate verlängert werden.