Wilhelmshaven: Sargtausch-Prozess hat begonnen

Seit heute müssen sich zwei Bestatterinnen vor dem Wilhelmshavener Amtsgericht wegen gewerbsmäßigen Betrugs verantworten. Wie verschiedene Medien melden, sollen die Angeklagten in 23 Fällen Verstorbene in Billigsärgen bestattet, den Hinterbliebenen aber teure Särge in Rechnung gestellt haben. Ein ehemaliger Bestattungshelfer bezeugte heute vor Gericht, dass nach den Trauerfeiern die Toten aus den bis zu 1.000 Euro teuren Särgen in Billigmodelle für 65 Euro umgebettet worden waren. Da es sich um Feuerbestattungen handelte, flog der mutmaßliche systematische Sargtausch nur auf, weil ein Mitarbeiter sich an die Polizei wandte. Ob der Inhaber der beiden betroffenen Bestattungsunternehmen von den Umbettungen wusste, konnte die Staatsanwaltschaft nicht ermitteln. Die beiden angeklagten Frauen sollen ebenfalls zur Geschäftsleitung gehört haben.