Tanz in der Nacht Edith-Russ-Haus zeigt „The Silicon Valse“ im Aquarium

 Im Rahmen der verschiedenen Pandemieverordnungen ist ein Kulturbesuch eine unsichere Sache geworden. Ist die Ausstellung offen? Muss ich mich anmelden? Einen Test mitbringen? Um dem Publikum sichere Kunst im realen Raum – und nicht im virtuellen Raum des Internets – bieten zu können, hat das Team des Edith-Russ-Hauses seit Beginn der Pandemie ein besonderes Format wieder aufgelegt: das „Aquarium“. Die Fensterfront des Seminarraums des Hauses wird jeden Tag nach Sonnenuntergang, also zurzeit ab 21.30 Uhr, zur Projektionsfläche einer künstlerischen Arbeit.

Ab diesem Samstag, 22. Mai, wird dort „The Silicon Valse“ (Der Silizium-Walzer) des ungarischen Künstlers Szabolcs KissPál gezeigt. In zwei Projektionen schaut der Künstler hinter die Kulissen von großen Filmproduktionen. Man sieht eine vertraute Szene in romantischem Schwarzweiß, ein junges Paar tanzt schwungvoll mit kreisenden Schritten in einem mondänen Ballsaal. Doch sie tanzen nicht mit ihrem Partner, sondern mit einem Kameramann, der wiederum von einem ganzen Team von Assistenten begleitet wird, die wohl oder übel mittanzen müssen. Da die Aufnahmen für Tänzerin und Tänzer jeweils separat gemacht wurden, sieht man den ganzen Tanz auf zwei Projektionen, die das ganze Haus in Bewegung zu bringen scheinen. KissPáls schwungvolles Video zeigt, mit welchen technischen Mitteln Illusionen im Spielfilm aufgebaut werden und wie diese unseren Blick auf die Welt nachhaltig beeinflussen.