Modick-Lesung im Schlossmuseum Jever

Als sich die britischen Soldaten 1944, noch vor Kriegsende also, auf den Weg nach Deutschland machten, steckte dieses Büchlein in ihren Hosentaschen. Eine Anleitung des britischen Außenministeriums, wie mit uns Deutschen umzugehen sei, ein Attest der britischen Zivilisiertheit und eine Warnung vor einem »merkwürdigen Volk«. Die Soldaten sollten psychologisch geschult werden, um nicht auf die Propagandamittel der Nazis hereinzufallen. Es sollte ihnen aber auch deutlich gemacht werden, dass sie sich allen Deutschen gegenüber immer fair zu verhalten hätten. Sehr konkret und teilweise auch ziemlich skurril wird beleuchtet, was wir gerne essen und trinken, welche Sportarten wir betreiben und wie wir feiern. 400.000 Soldaten haben 1944 diesen Leitfaden erhalten, der ihr Bild von uns Deutschen entscheidend geprägt hat. Uns kann er auch heute noch einen Spiegel vorhalten, und das Bild von uns, das wir in diesem Spiegel sehen, ist manchmal erschreckend, manchmal amüsant und oft unfassbar komisch.

Der Oldenburger Schriftsteller und Übersetzer Klaus Modick übertrug dieses „Zeitzeugnis sondergleichen“ (Hendrik Heinze, br) 2014 ins Deutsche. Er liest aus Anlass der Sonderausstellung „Ende und Anfang“ über das Kriegsende 1945 im Oldenburger Land im Schlossmuseum Jever die markantesten Stellen aus dem Werk, das zu einem Bestseller des Erscheinungsjahres wurde.

Termin der Lesung ist Donnerstag, der 3. September 2020, 19 Uhr im Schlossmuseum Jever.

Aufgrund der geltenden Corona-Bestimmungen ist die Zahl der Zuhörer auf 30 begrenzt. Das Schlossmuseum bittet um telefonische Voranmeldung unter 04461 969 35-0 oder info@schlossmuseum.de

Der Eintritt kostet 5 €, ermäßigt 3 €