Die unendliche Geschichte „Auf der Suche nach Phantásien“ in Zetel

Ludwig Valentin Angerer (auch bekannt als Angerer der Ältere ) besuchte nach seinem Architekturstudium in München bis 1966 die Akademie der Bildenden Künste. Er ist ein im wahrsten Sinne des Wortes „ausgezeichneter“ Künstler (u.a. Französische Kunstpreis). Zu seinen zahlreichen Arbeiten in verschiedenen Genres zählt die künstlerische Ausstattung des Films Die unendliche Geschichte II – Auf der Suche nach Phantásien nach dem Roman von Michael Ende. Dafür wurde Angerer mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Er gestaltete auch das Grabmal Michael Endes auf dem Münchner Waldfriedhof. 1996 war er Gründungsmitglied des Zentrums für Phantastische Künstler. In seinen Bildern schwelgt „Angerer der Ältere“ gern in opulenter Fülle. Er beschwört mystische Landschaften und entwirft bizarr-geheimnisvolle Architekturen. Auf einer Reise nach Polen lernte der Kunstmaler und Architekt „Angerer der Ältere“ zahlreiche Künstler kennen.

Aus diesen Begegnungen entstanden kollegiale Beziehungen unter den Künstlern und gemeinsame Ausstellungen unter dem Arbeitstitel „Magical Dreams“. Die vierte Gruppenausstellung mit 37 Künstlern der Phantastischen Malerei aus der ganzen Welt ist noch für kurze Zeit in der Galerie Südliches Friesland zu sehen. Verbindendes Glied zwischen den über achtzig magisch-realistischen Bildern der unterschiedlichen Künstlern ist die unglaubliche Fantasie und z.T. die Rückbesinnung auf altmeisterliche Maltechniken der Renaissance.

Eine Technik, die kaum noch gelehrt wird aber aufgrund  ihrer Perfektion und Ausstrahlungskraft noch heute fasziniert. Auf der angeschliffen Grundierung der Leinwand werden nach einer ersten Weißhöhung oft selbst angerührte Farben schichtweise in feine Lasuren aufgetragen. Die Lichter sowie die dunklen Schattenstellen werden dabei meistens ganz zum Schluss gesetzt.

Da die Trockenzeiten zwischen den einzelnen Schichten eingehalten werden müssen, entwickelt sich ein solches Bild sehr langsam. In der Regel benötigen diese virtuos gemalten Bilder mehrere Monate bis zu einem halben Jahr Arbeitszeit. Durch die Lausurmalerei strahlt die Farbe vom innen her. Pinselstriche sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, so dass die Werke sehr plastisch und realistisch wirken.

Die Ausstellung „Magical Dreams“  ist noch bis zum 19.06.2018, täglich von 11.00 -18.00 Uhr (außer montags) oder nach telefonischer Vereinbarung unter 04452919294 in der  Galerie Südliches Friesland, Neuenburger Str. 59, Zetel zu sehen. Kunstinteressiere aber Schulklassen sollten sich diese einmalige Gelegenheit – so viele große Künstler des Magischen Realismus in einer Ausstellung zu sehen – nicht entgehen lassen. Der Eintritt ist kostenlos.