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Stadt stellt zweite Unterkunft vor

Fast 400 Ukrainer*innen haben bereits Wilhelmshaven auf privatem Wege erreicht – das hat die Stadt Wilhelmshaven am Freitag (08.04) mitgeteilt. Vom Land Niedersachsen wurden noch keine Schutzsuchenden der Jadestadt zugewiesen. Falls sich dies ändert und geflüchtete Menschen eine Erstunterkunft benötigen sollten, können sie nun an zwei Stellen in Wilhelmshaven untergebracht werden. Neben der Sammelunterkunft in der Peterstraße können die Schutzsuchenden jetzt auch in der ehemaligen Feuerwache in der Albrechtstraße unterkommen. Von hier aus sollen die Menschen dann innerhalb von wenigen Tagen Wohnungen von dem Migrationsbüro organisiert bekommen, so Oberbürgermeister Carsten Feist.

Die Schutzsuchenden können sich bei der Stadtverwaltung von Wilhelmshaven während der Öffnungszeiten persönlich oder telefonisch melden. Außerhalb der Büroarbeitszeiten bekommen die Geflüchteten Hilfe über die Leitstellen der Feuerwehr, Polizei, sowie durch die Rufbereitschaft des Ordnungsamtes. Eine Zuzugssperre wie etwa im Jahr 2017 solle es nicht geben, sagt Oberbürgermeister Carsten Feist und fügt hinzu: Die Unterbringung der geflüchteten Menschen sei herausfordernd aber machbar.

Für ukrainische Kinder im Grundschulalter soll es nach den Osterferien an der Grundschule Rüstersiel und an der Finkenburgschule Förderklassen geben. Ab der fünften Klasse aufwärts wird die Stadt die Schulpflichtigen auf die Weiterführenden Schulen in Wilhelmshaven verteilen. Die Hilfsbereitschaft der Bürger von Wilhelmshaven sei überall spürbar und sie sei großartig, so Carsten Feist.

Die Übergangsunterkunft in der ehemaligen Feuerwache an der Albrechtstraße bietet Platz für 16 Personen in vier Schlafräumen. Bei Bedarf kann die Kapazität auf 32 Betten erweitert werden.

Foto: Bente Hoeft-Heyn (Radio Jade)

Intergrationslots*innen gesucht

84 Millionen Menschen waren im vergangenen Jahr auf der Flucht. Das zeigen Zahlen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen. Die Zahlen werden in diesem Jahr vermutlich noch höher ausfallen, der Angriff Russlands auf die Ukraine hat über vier Millionen Menschen von dort zur Flucht gezwungen. Einige Menschen sind auf ihrer Flucht hier her in die Region gekommen. Wer ihnen wirkungsvoll Hilfe leisten möchte, kann Integrationslots*in werden. Dafür gibt es eine extra Schulung. Organisiert wird sie von der VHS und der Caritas Wilhelmshaven. Die Teilnehmenden erlangen während der Qualifizierung das nötige Wissen um den Geflüchteten vor Ort dann auch effektiv helfen zu können, so Tim Tjettmers, Programmbereichsleiter an der VHS.

Bei der die Teilnehmenden lernen, wie man den Geflüchteten im Alltag praktisch helfen kann. Denn die Geflüchteten, die hier ankommen, brauchen qualifizierte Hilfe und Menschen, die ihre Situation verstehen und sie gut betreuen können, so Monika Stamm, Koordinatorin der Integrationslots*innen. Das Projekt bringt freiwillige Helfer*innen und Geflüchtete zusammen und stärkt das Zusammenleben.

Marianne Janss ist bereits seit mehreren Jahren ehrenamtlich in der Migrations- und Flüchtlingsarbeit tätig. Sie war fast 30 Jahre lang bei der Migrationsberatung bei der Stadt Wilhelmshaven und hat die ersten Kurse für die Integrationslots*innen vorbereitet und begleitet. Sie ist jetzt zwar nicht mehr beruflich tätig, aber diese Arbeit bereichere ihr Leben sehr und sie wolle deshalb weiterhin helfen, so Marianne Janss.

Bereits über 50 Ehrenamtliche wurden durch die VHS und Caritas Wilhelmshaven ausgebildet – weitere sind gerne willkommen. Der Kurs für die Integrationslots*innen an der VHS Wilhelmshaven wird vom Land Niedersachsen gefördert.

Foto: Kamil Muzyka/Radio Jade

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