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Warum die Sonne durch die Sternbilder wandert

Autor: Ulrich Beilfuß    

Was ist eigentlich die „Ekliptik“? – Stellen wir uns vor, die Sonne würde ihr Licht  abschwächen, bis die Sterne am Taghimmel sichtbar werden. Dann könnten wir die gedimmte Sonne zur Zeit im Sternbild Wassermann sehen, danach im Sternbild Fische, im April im Widder usw. Aus unserer Sicht bewegt sich die Sonne im Jahresverlauf durch die zwölf Tierkreissternbilder. Doch da lassen wir uns täuschen. Ein Gedankenexperiment soll das erklären:

Wir umschippern auf dem Jadebusen den Leuchtturm „Arngast“. Wir starten im Süden und erkennen fern hinter dem Leuchtturm den Wilhelmshavener Südstrand. Während sich unser Boot weiterbewegt, sehen wir, wie der Turm vor dem Fliegerdeich vorbeiwandert, danach vor Cäciliengroden, vor Dangast usw. Schließlich wird hinter dem Arngaster Leuchtturm wieder der Wilhelmshavener Südstrand sichtbar. Unser Rundkurs ist beendet.

Natürlich hat sich nicht der Leuchtturm bewegt, sondern  w i r  mit unserem Boot. Doch weil uns der Turm näher ist als die Küste, scheint er vor ihr zu wandern.

Auch unser Muttergestirn ist uns viel näher als die Sterne. Während wir die Sonne mit unserem Erdball umrunden, könnten wir sie eigentlich vor den fernen Sternbildern langsam vorüberziehen sehen – wenn das Tageslicht nicht wäre…

Und diese scheinbare Bahn der Sonne vor dem Hintergrund der Fixsterne ist die Ekliptik.