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Echtes Fernsehen: Die Andromedagalaxie beobachten

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Heute lädt Radio Jade zum Fernsehen ein. Im wahrsten Sinne des Wortes: Denn wir wollen mit bloßen Augen ein Objekt erspähen, das mehr als dreiundzwanzig Trilliarden Kilometer von uns entfernt ist. Es ist nur ein schwacher Lichtfleck am Firmament, doch der hat es in sich! Wir sprechen vom Andromedanebel.

Der im Sternbild Andromeda sichtbare Schimmer wurde noch bis vor rund neunzig Jahren für eine Gaswolke in unserer Milchstraße gehalten. Doch im Oktober 1923 entdeckte der Astrophysiker Edwin Hubble, dass der vermeintliche Nebel aus unzähligen Sternen besteht, die weit außerhalb der Grenzen unseres eigenen Sternsystems liegen. Bis dahin kannten die Astronomen nur die Sterne der Milchstraße. Hubble hatte eine selbstständige Sterneninsel entdeckt und damit das Weltall für uns schlagartig erweitert. Heute kennen wir an die 100 Milliarden Galaxien.

Die Andromedagalaxie ist zweieinhalb Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Die Zahl ihrer Sterne wird auf rund eine Billiarde geschätzt. Das ist das Zehnfache der Milchstraßensterne.

Der Andromedanebel ist nicht schwer zu finden. Schauen Sie an einem sternklaren Abend nach Südosten, also dorthin, wo vormittags die Sonne steht! Dort sehen Sie ein großes Sternen-Viereck. Blicken Sie vom oberen linken Eckstern aus um zwei Sterne nach links und dann um zwei Sterne aufwärts! Also „zwei links, zwei hoch!“ Gleich über dem letzten Sternchen liegt die Andromedagalaxie!

Ihr Abstand von uns wird eindrucksvoll deutlich, wenn wir daran denken: Die heute auf unsere Netzhaut treffenden Lichtteilchen rasten von der fernen Galaxie los, als noch lange kein menschliches Leben auf unserer Erde existierte. Sie waren zweieinhalb Millionen Jahre unterwegs!