erlaubt, pixabay

Der Mars in Erdnähe

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Der Mars macht in diesen Wochen nachdrücklich auf sich aufmerksam, und zwar durch seine große Helligkeit. Die Erde und ihr äußerer Nachbar kommen sich auf ihren Sonnenumlaufbahnen zurzeit nämlich besonders nahe. Am 30. Mai sind beide nur noch gut 75 Millionen Kilometer voneinander entfernt. Das sind lediglich zwanzig Prozent des größtmöglichen Abstandes dieser Planeten. Deshalb also strahlt der Mars jetzt mit der beachtlichen Helligkeit von minus 2 Magnituden.

Der eigentliche Überholvorgang – wir auf der schnelleren Innenbahn, der Mars außen – findet aber bereits am kommenden Sonntag statt. Dann stehen Sonne, Erde und Mars auf einer geraden Linie. Aus unserer Sicht befindet sich der Rote Planet dann der Sonne genau gegenüber, sodass sie ihn voll anstrahlen kann. Die Astronomen sagen: Der Mars steht in Opposition zur Sonne. Durch die Ellipsenform ihrer Bahnen erreichen beide Planeten ihren geringsten Abstand aber erst am 30. Mai.   

In der Zeit um die Opposition herum geht der Mars auf, wenn die Sonne untergeht. Er ist dann die ganze Nacht hindurch als heller rötlicher Lichtfleck leicht erkennbar. Der späte Sonnenuntergang lässt das Beobachten aber leider erst nach 22 Uhr zu. Dabei ist ein freier Blick zum Südosthorizont Voraussetzung. Dort geht der Planet heute kurz vor 22 Uhr auf, am Monatsende bereits über eine Stunde früher. Im Laufe der Nacht erreicht der Mars allerdings maximal nur etwa eineinhalb Handbreit Höhe über dem Horizont. – Am kommenden Sonnabend könnte ein wolkenloser Abendhimmel uns ein sehenswertes kosmisches Schauspiel präsentieren. Denn am 21. Mai erhält unser Nachbarplanet Besuch vom Vollmond.

Es tut sich aber noch mehr Interessantes dort am Südosthimmel: Eine knappe Stunde nach dem Mars klettert hier auch noch der Ringplanet Saturn über den Horizont. Und ein Weilchen später schließlich ergänzt der rötlich leuchtende Fixstern Antares die Konstellation zu einem markanten Dreieck aus gelbrot leuchtenden Punkten.