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Storag Etzel feiert Jubiläum

Etzel ist ein Ortsteil von Friedeburg, ein ländlicher Ort wie er typisch für Ostfriesland ist. Was eher untypisch ist, ist der größte Arbeitgeber des Ortes. Denn in den Salzstöcken, der sogenannten Kavernenanlage, werden seit den frühen 1970er Jahren Energiereserven gelagert. Das Speicherunternehmen STORAG Etzel, das 1971 seinen Betrieb aufnahm, hat nun mit einem Jahr pandemiebedingter Verzögerung das 50-jährige Bestehen nachgefeiert, unter dem Titel „50+1“. Betont wurden dabei die Herausforderungen, die in der Vergangenheit gemeistert wurden – wie etwa kurz nach Betriebsstart die Ölkrise – aber auch die noch bevorstehenden Herausforderungen. Der russische Überfall auf die Ukraine und die damit verbundene Abkehr von russischem Gas rücken den Speicher in Etzel wieder in den Fokus. Christoph Uerlich, technischer Geschäftsführer der STORAG Etzel, sieht das Unternehmen dafür aber gut gewappnet.

Nicht nur die Einlagerung von Flüssigerdgas und später Wasserstoff sind dabei Themen, sondern auch die Anbindung an das entsprechende Terminal in Wilhelmshaven. Ein Projekt, das nur als regional verstandene Aufgabe bewältigt werden kann, da waren sich Wittmunds Landrat Holger Heymann, Niedersachsens Umwelt- und Wirtschaftsminister Olaf Lies und Bernd Althusmann und auch Friedeburgs Bürgermeister Helfried Goetz einig. Nur gemeinsam könnten die Herausforderungen gemeistert werden – was auch für Etzel gut sei, so Goetz.

Goetz sah dabei auch die Geschichte als Wegweiser für die Zukunft. Aus den Erfahrungen der Gründungszeit mit der Ölkrise 1970 könne man ablesen, dass Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflussnahmen wichtig sei. Eine große Herausforderung trotzdem für die Zukunft – als Symbol dafür überreichte der Bürgermeister den beiden Geschäftsführern der STORAG, Christoph Uerlich und Boris Richter, unter anderem eine Boßelkugel. Für die Umrüstung auf Wasserstoff müssen nun viele Gespräche geführt werden, auch untereinander in der Region. Schließlich muss eine LNG-Leitung von der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven durch den Landkreis Friesland in den Landkreis Wittmund nach Etzel führen. Die Gespräche liefen aber bislang vielversprechend, so Geschäftsführer Christoph Uerlich.

Vielversprechend sei auch Nordwestdeutschland als Ganzes, so Prof. Michael Sterner von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg. Sein Vortrag zur Energiewende, besonders mit Blick auf Wasserstoff, bildete das Zentrum der Festveranstaltung. Etzel sei exemplarisch dafür, dass in der Region die Bedingungen für die Nutzung von Wasserstoff zur Energieversorgung ideal seien. Und so wird die STORAG Etzel auch über ihr 51-jähriges Bestehen hinaus einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherung leisten.

Bild: STORAG ETZEL