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Uniper und Salzgitter vereinbaren Zusammenarbeit beim Transformationsprojekt SALCOS

Der Wirtschaft in Wilhelmshaven steht eine rosige Zukunft bevor. Zumindest was die Pläne angeht. Energie-Drehscheibe Deutschlands – vielleicht sogar Europas – soll die Jade-Stadt werden. Vor gut einem Jahr hat der Energiekonzern Uniper ein ambitioniertes Projekt dazu vorgestellt: Green Wilhelmshaven, im vergangenen Jahr wurde außerdem geprüft, ob die Salzgitter AG hier grünen Stahl produzieren könnte. Jetzt haben Uniper und die Salzgitter AG einen Zusammenarbeit beim Transformationsprojekt SALCOS vereinbart.
Geplant ist ein Import-Terminal für grünes Ammoniak. Das ist ein Gasgemisch aus einem Viertel Stickstoff und eben drei Vierteln Wasserstoff. Mithilfe eines sogenannten Ammoniak-Crackers sollen die beiden Elemente voneinander getrennt werden. Der so hergestellte Wasserstoff soll dann in das zukünftige Wasserstoffnetz eingespeist werden. Außerdem ist eine Großelektrolyse-Anlage geplant. Mit einer Leistung von bis zu 1000 MW soll dort grüner Wasserstoff erzeugen werden. Dazu soll auch eine Direktanbindung von neu zu errichtenden Offshore-Windparks in der Nordsee geprüft werden, das teilen Uniper und die Salzgitter AG gemeinsam mit. Die Elektrolyse und die gesamte nachgelagerte Wasserstoffinfrastruktur wirken dabei dann wie ein Stoßdämpfer, der bei starkem Windaufkommen die Windenergie als Wasserstoff speichert und transportfähig macht. Dabei planen Uniper und die Salzgitter AG außerdem, mit anderen Partnern zusammenzuarbeiten. Die Salzgitter AG will in den kommenden Jahren  die Produktionstechnik schrittweise auf Wasserstoff wechseln. Mit dem kann das Roheisen aus dem Eisenerz gewonnen werden, ohne dass dabei – wie mit Kohle – große Mengen des klimaschädlichen Co²s  anfallen. Das wird auch als „grüner Stahl bezeichnet“ und unter diesem Begriff wurde im vergangenen Jahr geprüft, ob ein Stahlwerk in Wilhelmshaven angesiedelt werden könnte. Nachdem die Machbarkeitsstudie im Sommer 2020 vereinbart wurde, wurden die Ergebnisse im vergangenen vorgestellt. Laut Studie verfügt der Standort Wilhelmshaven über ein erhebliches industrielles Erweiterungspotenzial. Vorteilhaft sind demnach die Nähe zum Tiefwasserhafen, eine vor Ort schnell ausbaufähige logistische Infrastruktur und ein vergleichsweise günstiger Zugang zu erneuerbaren Energien. Ziel der Kooperation von Uniper und Salzgitter AG ist aber erstmal das SALCOS-Projekt in Salzgitter mit Wasserstoff zu versorgen.

Foto: Serafia Johansson/ Radio Jade