Landwirt*innen protestierten

In Niedersachsen rollen die Trecker. Aber nicht etwa um die Grünkohleernte einzufahren sondern aus Protest. Nicht nur in unserer Region ziehen Landwirt*innen auf die Straße um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Seit Jahren kämpfen sie gegen niedrige Preise für ihre Produkte. Nicht erst seit gestern wird darüber diskutiert wie viel ein Liter Milch oder ein Kilo Hackfleisch kosten darf.

Beziehungsweise kosten muss, damit Landwirt*innen ihren fairen Anteil bekommen. Am Montag (07.12) kamen Vertreter*innen aus der Landwirtschaft, des Handels und der Politik zum Landwirtschaftsgipfel zusammen. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hatte zu dem Krisengipfel eingeladen. Ottmar Ilchmann ist selber Milchbauer aus Ostfriesland und AbL-Landesvorsitzender aus Niedersachsen. Er erwartet jetzt Lösungen:

Die Landwirt*innen seien offen für Lösungsvorschläge, so Ilchmann. Garantierte Mindestpreise für die Produkte seien zwar kartellrechtlich schwierig, aber das sei nicht der einzige mögliche Ansatz. Der Handel darf beispielsweise eine Ware nicht billiger verkaufen, er sie einkauft. Ilchmann fragt sich, weshalb das nicht auch für Milchbauern gilt, die zum Teil ihre Produkte für niedrigere Preise als die Produktionskosten verkaufen müssen. Oder die Politik könnte versuchen, die Marktposition  der Bäuer*innen zu stärken.

Eine Untersuchung des Kartellamtes sei vor einigen Jahren sei zum gleichen Ergebnis gekommen. Hier herrschen sehr ungleiche Bedingungen unter den Marktpartnern, aber bisher habe es die Politik versäumt zu handeln, so Ilchmann. Vom Handel sei eine Bereitschaft zu erkennen über Lösungen zu sprechen, das sei zumindest der Eindruck den Ilchmann auch beim Gipfel bekam.

Und in vier Wochen wollen sich die Beteiligten nochmal treffen. Dann sollen Lösungskonzepte für das Problem vorgestellt werden.

Foto: Fabian Iserlohe