Vogelgrippe auf Helgoland

Helle, leicht gelbliche Köpfe, grau-schwarze Schnäbel, ein weißes Federkleid und eine typische tiefschwarze Steuerfeder. Die Trottellummen sind besondere Vögel. Die Küken starten in diesen Tagen (19.06.) auf Helgoland ihre ersten Flüge. Das nennen Ornitholog*innen den „ersten großen Sprung“. Denn die Vögel stürzen sich von den Klippen. Ein echtes Spektakel. Viele Vögel werden es allerdings nicht sein in diesem Jahr. Grund: Die Vogelgrippe. Unterhalb der Klippen sind über 400 tote Jungtiere gefunden worden. Eine Laboruntersuchung des Friedrich-Löffler-Instituts hat daraufhin einen Ausbruch der Vogelgrippe auf Helgoland bestätigt. Das ist leider keine Seltenheit mehr. Das hat die Verbandsgeschäftsführerin des Veterinäramts JadeWeser, Melanie Schweizer, bereits Anfang des Jahres gegenüber Radio Jade gesagt:

Melanie Schweizer hofft deswegen auf die Entwicklung eines guten, verbrauchersicheren Impfstoffs. Denn das Virus hat in den Wildvogelpopulationen, aber auch im Hausgeflügel im vergangenen Jahr bereits viele Tiere verenden lassen.

Im vergangenen Jahr hat die Vogelgrippe etwa 90 Prozent der Basstölpel-Küken auf Helgoland getötet. Bei der nun stark betroffenen Trottellumme äußert sich H5N1 ähnlich wie bei den Basstölpeln. Die Tiere haben eine lethargische Haltung, wackeln und haben Fieber. Irgendwann stürzen die Tiere dann den Felsen herunter oder fliegen zum Sterben aufs Meer hinaus. Bei den Basstölpeln wurden bisher glücklicherweise keine toten oder infizierten Tiere gefunden. Ein erneuter Vogelgrippe-Ausbruch kann jedoch auch hier nicht ausgeschlossen werden.

Foto: Lukas Iben/ Radio Jade