Kritik an LNG-Terminal bleibt groß

Ende des Jahres soll in Wilhelmshaven das erste schwimmende Flüssigerdgas-Terminal Deutschlands in Betrieb gehen – das sogenannte LNG-Terminal. Viele Sondergenehmigungen, schnelle Verfahren und vor allem eine Menge Geld gehen in das Projekt: Energieunabhängigkeit von Russland. Umweltschützer*innen befürchten warnen unter anderem davor, dass die Abwässer der Anlage Konsequenzen für das Wattenmeer haben und sehen vielmehr große ökologische Risiken. So auch Stefanie Eilers, die erste Vorsitzende des NABU Wilhelmshaven. Sie bemängelt unter anderem die vorangegangenen Prüfungen für das schwimmende Terminal. Es seien nicht die richtigen gewesen. Die vorgenommene Modellprüfung sei nicht ausreichend, so Eilers.

Der Betreiber der Anlage, die Firma Uniper, plant ab kommendem Jahr jeden Tag etwa 480.000 Kubikmeter chlorhaltiges Abwasser in die Nordsee einzuleiten. Dieses „Prozesswasser“ entsteht bei der Umwandlung des LNGs für den Weitertransport per Pipeline. Meerwasser wird dazu mit Chlor versetzt, um zu verhindern, dass sich Algen und Muscheln in den Rohren anreichern.

Die Genehmigung für die Abfuhr des „Prozesswassers“ hat Uniper bereits beim niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz beantragt. Die Unterlagen können online eingesehen werden. Auf sie stützt sich auch Stefanie Eilers Kritik.

Auch lokale Parteien, wie etwa die Wählergemeinschaft Pro Wangerland und die CDU im Wangerland sowie die Grünen auf Landesebene, fordern eine weitere Umweltverträglichkeitsprüfung. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hält dagegen, dass bereits bei allen Anträgen für das LNG-Terminal in Wilhelmshaven strengste Umweltstandards eingehalten würden. Er hat aber auch Informationsveranstaltungen für den Oktober angekündigt.

Foto: Maria Fichtner/ Radio Jade