Gedenken auf dem Synagogenplatz

Wir blicken auf die Geschichte zurück: Es ist der 20. Juli 1944. Claus Schenk Graf von Stauffenberg macht sich auf den Weg in das Führerhauptquartier Wolfsschanze um ein Attentat auf Adolf Hitler zu verüben. Das Attentat misslingt und der 20. Juli wird zum symbolischen Gedenktag für den Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Auch in  Wilhelmshaven wurde gestern (20.7.) den Menschen des Widerstands gedacht. Auf dem Synagogenplatz in der Innenstadt von Wilhelmshaven, haben sich mehrere Menschen versammelt und weiße Rosen verteilt, darunter Christina Heide und Marvin Hager von der SPD. Die Blume war natürlich nicht zufällig gewählt. Die weiße Rose ist jene Blume, die der Widerstandsgruppe um die Geschwister Scholl als Symbol diente, wie Marvin Hager erklärt:

Schon seit einigen Jahren erleben wir einen großen Zuwachs an Zustimmung für rechte Parteien. Die sind nicht nur oft hetzend gegenüber Menschen, sondern relativieren oft auch die NS-Geschichte und den Holocaust.  Dadurch gewinnen solche Gedenktage zunehmend an Wichtigkeit, damit sich die Geschichte eben doch nicht wiederholt, findet auch Lokalpolitiker Marvin Hager:

Natürlich bleibt die Zeit nicht stehen und der zeitliche Abstand zu diesen Ereignissen wird immer größer. Da kann es schon mal passieren, dass solche Ereignisse, angesichts der aktuell politisch angespannten Lage, leicht in den Hintergrund rücken. Dadurch, dass solche Gedenktage öffentlich ins Bewusstsein gerückt werden, soll die Bedeutung des Widerstandes betont werden.

Von den Passant*innen gab es eine durchweg positive Reaktion. Während des Gesprächs sind immer wieder auch Menschen angehalten um kurz über das Thema zu sprechen. Auch ältere Menschen blieben stehen und haben teilweise über ihre Kindheit oder Wahrnehmung der Ereignisse während NS-Zeit gesprochen.

Foto: Paul Niederstadt/Radio Jade