Pläne für Wolfs-Resolution in der Region

919 Schafe, Rinder, Ziegen, Pferde und andere Nutztiere wurden 2022 und 2023 bisher in Niedersachsen von Wölfen getötet. 300 weitere Nutztiere wurden durch einen Angriff verletzt. Das ist die bisherige Bilanz des Wolfsmonitorings in Niedersachsen zum Stand Anfang Mai. Dabei gibt es auch öfters Wiederholungstäter wie der sogenannte „Friedeburger Rüde“. Der Wolf mit der Kennung „GW2888m“ hatte 2022 in sechs Herden insgesamt sieben Rinder gerissen und hat nun in  diesem März auch 8 Schafe angegriffen, 5 davon getötet. Aufgrund der Risse gab es in den vergangenen Jahren auch immer wieder Diskussionen über einen anderen Umgang mit den Wölfen, vor allem da sie mit aktuell 46 Rudel, drei Wolfspaare und zwei Einzelgänger nicht mehr in ihrem Bestand bedroht sind. Dabei blieb es aber bisher nur bei Diskussionen, kritisiert Axel Homfeldt, Kreistagsabgeordneter der CDU in Friesland.

Dabei sei nun ein Zeitpunkt erreicht, bei dem die Thematik nun Handeln erfordere, so der Lokalpolitiker weiter.

Eine Einstellung die auch Jörg Even teilt. Er ist Landwirt in Schortens und würde nun zum Frühling gerne seine Tiere auf die Weide lassen, hat dabei aber große Sorgen.

Einen wolfsabweisenden Zaun, wie er oft gefordert wird, sieht Even dabei als nicht umsetzbar. Auch wenn der Staat die Kosten für den Bau tragen würde, würde der Zaun für einen erhebliche laufenden Kosten sorgen und für einen großen Zeitaufwand. Außerdem könnte der Strom, der ausreicht, um Wölfe abzuweisen, lebensgefährlich für kleinere Tiere oder auch Hunde werden. Außerdem geht es Even nicht nur um die Tiere, die bei einem möglichen Angriff getötet werden. Er hat auch Sorgen vor den Auswirkungen auf die restliche Herde.

Und nicht nur die Landwirtschaft wird durch den Wolf bedroht, sagt Dirk Zillmer, der Sprecher der Gruppe CDU, Zukunft Varel, UWG und WPW im friesländischen Kreistag. Auch die Biodiversität, den Deichschutz, den Tourismus und den Bevölkerungsschutz sieht seine Gruppe vom Wolf bedroht. Deswegen möchten sie jetzt eine Sondersitzung im Kreistag berufen, um eine Resolution zum Handeln an Land und Bund zu stellen, dazu Zillmer.

Ob die Sondersitzung in Friesland zustande kommt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Und auch, ob es auf Landes- oder Bundesebene neue Regelungen für den Umgang mit dem Wolf geben wird, bleibt noch abzuwarten. Die Gruppe CDU, Zukunft Varel, UWG und WPW in Friesland hofft nun aber zumindest, ein klares Signal für einen besseres Wolfsmanagement zu senden.

Foto: Lukas Iben / Radio Jade