Frühjahrespressegespräch mit Siemtje Möller

Unsere Region rückt in vielen Belangen in auch bundesweiten Fokus. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine brachte Wilhelmshaven, Friesland und auch den Kreis Wittmund vielerorts ins Gespräch. Da ist zum einen die Energiedrehscheibe, mit Anlandung von Flüssigerdgas in Wilhelmshaven und dem Weitertransport über Friesland nach Etzel. Zum anderen wird die Bundeswehr sich wieder vermehrt auf Landes- und Bündnisverteidigung konzentrieren – mit entsprechenden Investitionsbedarfen. Mit großer Präsenz der Streitkräfte macht sich das auch hier in der Region bemerkbar. Dementsprechend hatte Siemtje Möller, die SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund, bei ihrem Frühjahrespressegespräch in der vergangenen Woche (21.03.) einiges mitzuteilen. Mit Blick auf die Energiewende stellte sie vor allem die Frage nach Rohrleitungen.

Noch ist das Gut „Wasserstoff“ zwar noch nicht vorhanden, die deutschen LNG-Terminals – von denen das erste in Wilhelmshaven entstanden ist, wo auch noch ein zweites folgen soll – sind aber schon mit dem Blick auf eine zukünftige Nutzung für Wasserstoffimporte geplant. Der Verein „EnergyHub Wilhelmshaven“ ist in Sachen Leitungen intensiv in Gesprächen – unter anderem soll es Anfang Mai einen parlamentarischen Abend in Berlin geben, an dem auch der norwegische Botschafter Torgeir Larsen teilnehmen wird. Der Zeitplan ist eng gestrickt – in den Jahren 2025 bis 2027 könnten erste Projekte an den Start gehen. Deswegen ist es auch nicht das erste Mal, dass der „EnergyHub“ im Zentrum eines solchen parlamentarischen Abends stehen wird, so Siemtje Möller.

Neben Bundeswehr und Energiefragen gibt es derzeit auch noch weitere akute Fragestellungen in der Region. Im Bereich der Wirtschaft zum Beispiel fürchten die Krabbenfischer*innen an der Nordseeküste um ihre Existenz. Ein von der EU-Kommission angestrebtes Verbot von Grundschleppnetzen bedrohe die Grundlage der Arbeit, sagte auch der Vorsitzende des Landesfischereiverbandes Weser-Ems Dirk Sander. Siemtje Möller traf sich jüngst mit den Fischer*innen und zeigte sich optimistisch, dass es eine Ausnahme vom EU-Aktionsplan für nachhaltige Fischerei geben kann.

Auch um die Krankenhäuser der Region ging es. Laut Möller müsse es ermöglicht werden, alle Standorte erhalten zu können. Zentral müsse dabei eine bessere Vernetzung zwischen dem Krankenhaus Wittmund, den Friesland Kliniken und dem Klinikum Wilhelmshaven stehen, die Kooperation müsse auch in Richtung eines regionalen Verbundes vertieft werden – mit Blick auf die Krankenhausreform des Bundes auch in Bezug auf die jeweiligen Spezialisierungen der Häuser.

Foto: Jan Bredol / Radio Jade