Clankriminalität in Niedersachsen

Insgesamt 2.841 Fälle konnten in Niedersachsen im vergangenen Jahr der sogenannten Clankriminalität zugeordnet werden. Verglichen mit der gesamten Polizeilichen Kriminalstatistik des Landes ergibt das einen Anteil von 0,6 Prozent. Allerdings sind es auch fast 1.000 Delikte mehr als noch im Jahr 2020. Diese Zahlen haben heute Vormittag (11.07.) Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius, Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza und Landespolizeipräsident Axel Brockmann beim zweiten gemeinsamen Lagebild der Polizei und Justiz zur Clankriminalität in Niedersachsen vorgestellt. Dazu Pistorius:

Clankriminalität mache zwar prozentual zwar nur einen kleinen Anteil der Gesamtkriminalität aus, sie ist aber sehr vielfältig und Täter*innen würden Betroffenen das Gefühl vermitteln wollen, dass Polizei, Justiz und andere Behörden machtlos gegen sie seien, so der Innenminister. Weil das aber eben nicht so sei, verfolgen die Behörden auch weiterhin eine konsequente und unnachgiebige „Null-Toleranz“-Strategie bei der Bekämpfung von kriminellen Clans. Die meisten Fälle von Clankriminalität in Niedersachsen, genau ein Drittel, sind übrigens sogenannte Rohheitsdelikte und Delikte gegen die persönliche Freiheit, hält Justizministerin Havliza fest:

Clankriminalität gibt es also nahezu im ganzen Bundesland. Regionale Unterschiede können dabei aber dennoch festgestellt werden, sagt Landespolizeipräsident Axel Brockmann:

Clankriminalität stellt die Strafverfolgungsbehörden vor große Herausforderungen. Auch wenn sie statistisch gesehen weniger als ein Prozent der erfassten Kriminalität ausmacht, ist sie seit Jahren ein landesweiter Schwerpunkt von Polizei und Justiz. Ziel sei es deswegen in Zukunft auch weiterhin die eindeutige Botschaft zu vermitteln, dass Rechtsverstöße aller Arten mit großer Konsequenz verfolgt werden. Das ist beim zweiten gemeinsamen Lagebild von Polizei und Justiz zur Clankriminalität in Niedersachsen noch einmal deutlich geworden.

Foto: Sophie Saemann/ Radio Jade