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Sprache muss sensibler verwendet werden

Mit unserer Sprache können wir viel mehr als einfach nur Inhalte zu kommunizieren. Sprache ist ein mächtiges Werkzeug, um zum Beispiel in Konflikten zu vermitteln oder zu spalten. Und so stehen einige Wörter für jahrhundertelange Erniedrigungen, Schmerzen und Entmenschlichungen, die eine Gruppe Menschen anderen Gruppen zugefügt hat. Dass das N-Wort deshalb keinen Platz im alltäglichen Sprachgebrauch hat, erschließt sich mittlerweile zum Glück den meisten Menschen. Der Rat der Stadt Wilhelmshaven hat in seiner vergangenen Sitzung einen Antrag verabschiedet, der das N-Wort und seine Verwendung ächtet. Diesen Antrag auf den Weg gebracht hat die Wilhelmshavenerin Diana Thiam. Ihre Eltern kommen aus Wilhelmshaven und dem Senegal, deshalb kann sie sich dem Thema Rassismus nicht entziehen, sagt sie.

Der Stadtrat in Wilhelmshaven hat sich jetzt dafür ausgesprochen das N-Wort und seine Verwendung zu ächten. Wenn Worte aus dem aktiven Sprachgebrauch verbannt werden, dann sorgt das an einigen Stellen für neue Fragen: Wie gehen wir mit alten Büchern und alten Texten um, in denen das N-Wort benutzt wurde? Bei vielen Kinderbüchern – zum Beispiel bei Pippi Langstrumpf – wurde das über Neuauflagen geregelt. Es geht nicht darum, Bücher oder Worte zu verbieten, sagt Diana Thiam, die den Antrag im Wilhelmshavener Stadtrat auf den Weg gebracht hat.

Wenn Sie sich sensibilisieren wollen: Im Küstenmuseum Wilhelmshaven läuft noch bis zum 15. Mai die Sonderausstellung „Homestory Deutschland – Schwarze Biografien in Geschichte und Gegenwart“. Außerdem tagt im Küstenmuseum auch der Runde Tisch Kolonialisierung/Dekolonialisierung Wilhelmshaven.

Foto: Fabian Metzner/ Radio Jade