DRK-Mitarbeitende sollen übernommen werden

[Friesland] Das Impfzentrum in Roffhausen kommt nicht zur Ruhe. Nachdem im April bekannt wurde, dass dort wegen einer Mitarbeiterin vermutlich Spritzen mit Restimpfstoff und Kochsalzlösung verimpft wurden, hatte die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Dann stellte sich heraus, dass wegen dieser Vorgänge bis zu 10.000 Menschen keinen ausreichenden Impfschutz haben könnten. Und dann hat die Polizei in diesem Zusammenhang auch noch Hinweise auf Abrechnungsbetrug erhalten, die dazu geführt haben, dass der Landkreis Friesland in der vergangenen Woche die Zusammenarbeit mit dem DRK fristlos gekündigt hat. Die Ermittlungen richten sich aber nicht gegen den Landkreis Friesland, sagt Landrat Sven Ambrosy.

Die Johanniter haben jetzt das Impfzentrum übernommen und sorgen dafür, dass trotz des Wechsels alles so weiterläuft wie geplant. Wer einen Impftermin hat, wird auch eine Impfung bekommen. Bisher haben die Johanniter ihre eigenen Mitarbeitenden im Impfzentrum eingesetzt, sie könnten aber bald Unterstützung durch diejenigen bekommen, die bisher für das DRK im Impfzentrum waren. Sie sollen entsprechende Verträge erhalten, damit sie jetzt nicht arbeitslos werden, so der Landrat.

Denn der Verdacht richtet sich nur gegen fünf Personen aus der Führungsebene des DRK. Deshalb sei es wichtig, nicht alle DRK-Mitarbeitenden unter Generalverdacht zu stellen und ihnen auch eine weitere Beschäftigung zu ermöglichen, so Sven Ambrosy. Neben den Vorgängen im Impfzentrum wurde bei der wöchentlichen Corona-Pressekonferenz aber noch ein anderes Thema angesprochen, dass im Moment Menschen weltweit bewegt: die Situation in Afghanistan. Dort versuchen im Moment nach wie vor Menschen das Land zu verlassen und vor den Taliban zu fliehen. Der Landkreis Friesland hat schon konkrete Hilfe bei der Aufnahme angeboten, sagt Landrat Sven Ambrosy.

Bild: Annika Kaehler