Daniela Behrens wird neue Gesundheitsministerin

[Hannover] Selten stand das niedersächsische Gesundheitsministerium so im Fokus der Öffentlichkeit wie im vergangenen Jahr. Als die SPD-Politikerin Carola Reimann 2017 das Amt der Gesundheitsministerin übernommen hat, wusste sie wohl auch noch nichts von der Corona-Pandemie, die sie und ihre Behörde ein paar Jahre später massiv beschäftigen sollte. Zuletzt musste Reimann für ihren Umgang mit der Krise auch einiges an Kritik einstecken. Ihr gestriger (01.03.) Rücktritt hatte damit aber nichts zu tun. Vielmehr gibt es gesundheitliche Gründe für sie, das Amt ab sofort niederzulegen. Für ihren Chef, Ministerpräsident Stephan Weil, kam die Entscheidung zwar überraschend, ist aber auch nachvollziehbar. Dennoch bedauert er ihren Rücktritt, denn ihre Arbeit – auch in der Pandemie – hat er geschätzt.

Der Rücktritt kam sehr plötzlich. Und das in der wohl größten gesundheitlichen Krise seit Langem. Daher ist es natürlich von großer Bedeutung, möglichst schnell die Nachfolge Reimanns zu regeln. Und das ist zügig gelungen. Keine  24 Stunden nach Bekanntwerden des Rücktritts von Carola Reimann hat Ministerpräsident Stephan Weil schon eine neue Gesundheitsministerin präsentiert: Daniela Behrens. Die SPD-Politikerin ist aktuell noch Leiterin der Gleichstellungsabteilung im Bundesfamilienministerium. In Niedersachsen war sie aber bis 2017 bereits Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Allerdings mit einem unrühmlichen Ende: Damals zog sie sich im Zuge einer Affäre um fehlerhafte Auftragsvergaben zurück. 

Von der Staatsanwaltschaft wurde Behrens damals bescheinigt, dass sie sich strafrechtlich nichts zu Schulden habe kommen lassen. Somit sieht auch Stephan Weil die 52-Jährige als vollständig rehabilitiert an. Im Amt ist Daniela Behrens allerdings noch nicht. Am Freitag (05.03) soll sie im Landtag  gewählt werden. 

Foto: R. Roletschek