Gedenken an die Pogrome des Novembers 1938

Es war eines der ersten großen antisemitischen Fanale der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland: in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 sahen sich die jüdischen Menschen im damaligen Deutschen Reich massiver Gewalt ausgesetzt: ihre Synagogen wurden zerstört und vielerorts niedergebrannt, von Jüdinnen und Juden betriebene Geschäfte wurden geplündert, Wohnhäuser und Schulen angegriffen. Vorgeblich als Reaktion auf ein Attentat des polnisch-jüdischen Herschel Grynszpan auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath waren die Novemberpogrome ein erster Vorbote der darauffolgenden systematischen Vernichtung jüdischen Lebens in Europa. Auch die Wilhelmshavener Synagoge wurde vor 85 Jahren niedergebrannt. Daran wird am heutigen Gedenktag erinnert, wie Pastor Frank Morgenstern von der Christus- und Garnisonkirche im Interview mit Jan Bredol schildert.

Die Gedenkveranstaltung zum Novemberpogrom 1938 beginnt heute um 18 Uhr mit einem ökumenischen Abendgebet in der Christus- und Garnisonkirche in Wilhelmshaven. Anschließend führt ein gemeinsamer Gang zum ehemaligen Standort der Wilhelmshavener Synagoge an der Ecke Börsenstraße/Parkstraße. Ein Benefizkonzert zugunsten eines beim Angriff der Hamas auf Israel zerstörten Kibbuz folgt morgen (10.11.) um 19 Uhr, ebenfalls in der Christus- und Garnisonkirche.

Foto: Annika Kaehler/ Radio Jade