ERLAUBT, telefonische gehnehmigung an markus durch kamires

Was tun gegen Rassismus?

Der rassistische Anschlag in Hanau hat Menschen deutschlandweit fassungslos zurückgelassen. Der Täter hatte am vergangenen Mittwoch (19.2.) zehn Menschen ermordet und sich dann selbst getötet. Neun Menschen wurden dabei in und vor Shishabars erschossen, sie alle waren Deutsche und hatten Migrationshintergrund oder eine andere Hautfarbe als weiß – gehörten also einer sichtbaren Minorität an. Und das hat sie nach aktuellem Ermittlungsstand  zum Ziel des Attentäters gemacht. Wilma Nyari gehört auch zu einer sichtbaren Minorität, sie lebt in Wilhelmshaven und kommt aus Frankfurt am Main, in der Nähe von Hanau. Der Anschlag hat auch sie erschüttert.

Migrationshintergrund hat in Deutschland jeder, der mindestens ein Elternteil mit ausländischer Staatsangehörigkeit hat. Das ist die offizielle Definition des Statistischen Bundesamts. Und die trifft auf über ein Viertel der Bevölkerung zu. Mit dieser offiziellen Definition hat der Alltagsrassismus im Land aber wenig zu tun.

Rassismus tritt in verschiedensten Situationen auf. Das beginnt zum Beispiel im Alltag, wenn Menschen, die in Deutschland geboren sind, ein Kompliment dafür bekommen, dass sie so gut Deutsch sprechen. Und in der Sprache selbst gibt es immer wieder Rassismus. Zum Beispiel, wenn gefälschte Dokumente als „getürkt“ bezeichnet oder statt „Schokokuss“ „Negerkuss“ gesagt wird. Dabei ist es besonders wichtig, auf Betroffene zu hören, erklärt Nyari. Das gilt auch für vermeintlich „lustige“ Situationen, wie zum Beispiel Karneval


Gerade jetzt wird der Rassismus in Deutschland immer sichtbarer. Um ihn zu überwinden, sind dauerhafte Anstrengungen nötig. Die aktive politische Beteiligung sichtbarer Minoritäten ist für Wilma Nyari ein notwendiger Schritt dahin.