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Der Abendstern im Fernrohr

Autor: Ulrich Beilfuß    

In unseren „Sternstunden“ geht es zumeist um Gestirne, die mit bloßen Augen erkennbar sind. Wir möchten dazu ermuntern, den Blick auch ohne technischen Aufwand häufiger zum Firmament zu richten.

Heute aber sprechen wir ausnahmsweise Fernrohr-Besitzer an. Denn selbst wer nur über ein sehr einfaches Teleskop verfügt, sollte es in diesen Wochen hin und wieder auf den strahlend hellen Abendstern richten, auf den Planeten Venus, der am wolkenlosen Abendhimmel aufgrund seiner ungewöhnlichen Helligkeit jetzt völlig problemlos zu finden ist.

Gerade unerfahrene Beobachter wird es dann vermutlich überraschen, dass die Venus sich nicht als leuchtende Kreisscheibe im Okular zeigt, sondern zu nur etwa 70 Prozent beleuchtet und damit ziemlich unrund. Wir sehen die Venus jetzt nämlich in einem Beleuchtungszustand, wie wir ihn von unserem Mond kennen, wenn er sich zwischen Voll- und Halbmondphase befindet. Ein wirklich überraschender Anblick!

In den kommenden Wochen können Teleskopbesitzer dann sogar dabei zuschauen, wie die Venus immer schlanker wird. Am 03. Juni zeigt sie sich schließlich höchst eindrucksvoll als “Halb-Venus”.

Die Helligkeit unserer sonnennäheren Nachbarin nimmt dabei aber kaum ab, denn Erde und Venus kommen sich bis dahin immer näher. Während der Abstand zurzeit noch rund 160 Millionen Kilometer beträgt; werden es Anfang Juni gut 50 Millionen Kilometer weniger sein. Deshalb ist die Venus ja auch das nach dem Mond hellste Gestirn am Abendhimmel.