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Viel jünger als bisher vermutet: Die Ringe des Saturn

Autor: Ulrich Beilfuß    

Der Saturn ist der wohl seltsamste Planet unseres Sonnensystems. Das liegt vor allem an seinem einzigartigen Ringsystem. Rätselhaft ist allerdings auch die starke Schiefstellung der Rotationsachse: Sie ist um fast 27 Grad gegenüber der Umlaufebene des Gasriesen um die Sonne geneigt. US-Forschende vermuten nun einen Zusammenhang zwischen der Entstehung der Ringe und der starken Achsenneigung des Saturn. Grundlage der neuen Erkenntnisse sind Daten der NASA-Raumsonde Cassini.

Das Forscherteam rekonstruierte die gesamte Entwicklung des Saturn mit einem Computermodell. Dabei wurde dem Planeten ein weiterer großer Mond hinzugefügt. Berechnungen zeigten dann, dass dieser Mond durch Schwerkraftturbulenzen zerstört wurde, wodurch die heutige Schieflage der Saturn-Drehachse entstand.

Die Zerstörung des Trabanten könnte aber gleichzeitig auch die Entstehung der Saturnringe verursacht haben, nämlich aus den Trümmerteilen des Mondes, die sich zu den heutigen Ringen um den Planeten herum formierten.

Den neuen Erkenntnissen zufolge ereigneten sich diese Vorgänge erst vor 100 bis 200 Millionen Jahren, also über vier Milliarden Jahre nach der Entstehung der Planeten. Damit wäre das Ringsystem des Saturn noch relativ jung.