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Weiterer Planet bei Nachbarstern entdeckt

Autor: Ulrich Beilfuß     

Seit wenigen Jahren wissen wir, dass der unserer Sonne nächst benachbarte Stern „Proxima Centauri“ zwei Planeten besitzt. Einer davon ist etwa so groß wie die Erde. Jetzt haben Astronomen einen dritten Trabanten bei dem gut vier Lichtjahre entfernten Zwergstern gefunden.

Die Entdeckung gelang mit Hilfe eines der leistungsstärksten Fernrohre. Sein Spektroskop ermöglichte dem Astronomenteam, kleinste Schwankungen des Sterns zu erkennen, die durch die Anziehungskraft des ihn umkreisenden Planeten verursacht werden. Die Taumelbewegungen erzeugen im Lichtspektrum des Sterns regelmäßige Änderungen. Sie lassen auf die Existenz eines Planeten schließen, der im Fernrohr gar nicht sichtbar ist. Diese Nachweismethode nutzt den so genannten Dopplereffekt. Sie ist Standard bei der Suche nach Exoplaneten.

Die bei der aktuellen Neuentdeckung erbrachte wissenschaftliche Leistung ist besonders beeindruckend, weil der massearme Planet nur extrem geringe spektrale Änderungen bewirkt. Fast 120 Messungen mussten in den letzten zwei Jahren durchgeführt werden, bevor feststand, dass hier ein sehr kleiner Planet seinen Stern zum Wackeln bringt. Sie ermöglichten aber wesentliche Erkenntnisse über den unsichtbaren Verursacher. So ließ sich errechnen, dass der Exoplanet nur gut ein Viertel der Masse unserer Erde besitzt und dass er Proxima Centauri alle fünf Tage in einer Entfernung von nur vier Millionen Kilometern umkreist.

Für irgendeine Form von Leben auf dem Planeten dürfte es durch diese Nähe zu seinem Stern allerdings zu heiß sein.