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Doppelsterne

Autor: Ulrich Beilfuß     

Mit bloßen Augen ist neben dem mittleren Deichselstern des Großen Wagens das so genannte Reiterlein erkennbar. Dieser nur schwach leuchtende Stern bildet mit dem hellen Stern im Deichselknick einen so genannten Doppelstern. Beide Sonnen sind nämlich durch ihre gegenseitigen Anziehungskräfte aneinander gebunden. Sie kreisen um einen gemeinsamen Schwerpunkt.

Wissenschaftler schätzen, dass etwa siebzig Prozent aller Sonnen, die uns wie einfache Fixsterne erscheinen, in Wirklichkeit Doppelsterne sind. Die Gaswolken, in denen neue Sterne entstehen, begünstigen nämlich durch ihre Eigendrehung eher die Entstehung von zwei oder mehr Sternen. Die große Nähe hat dann diese Sterne in eine gravitative Abhängigkeit und zum gegenseitigen Umlauf gezwungen.

Aber nur selten können wir die beiden Partner mit bloßen Augen unterscheiden. Die allermeisten geben ihre wahre Natur nämlich erst bei starker Vergrößerung preis.

Doch selbst im modernsten Fernrohr lassen sich viele Doppelsterne nicht als Pärchen erkennen. Man entdeckt sie nur mit aufwändigeren Methoden, etwa durch Spektralanalyse, durch Messungen von regelmäßigen Bahnstörungen oder durch Helligkeitsänderungen beim gegenseitigen Umlauf.

Übrigens: Der helle Stern im Deichselknick des Großen Wagens zeigt sich schon in einem Amateurfernrohr selber als Doppelstern. Und mit noch größerem Beobachtungsaufwand ist erkennbar, dass jeder dieser beiden Partner wiederum ein Doppelstern ist. Hier kreisen also sogar vier Sterne um ein gemeinsames Zentrum.