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Der helle Stern hoch über uns: Capella

Autor: Ulrich Beilfuß     

Heute schauen wir auf einen der hellsten Fixsterne an unserem Himmelsgewölbe. Er heißt „Capella“, auf deutsch „Ziege“. Der griechischen Mythologie zufolge ist eine Ziege auf der Insel Kreta die Nährmutter des Göttervaters Zeus gewesen.

Capella ist der dritthellste Stern an unserem Winterhimmel, nach Sirius und Wega.

Er ist leicht zu finden. Wir müssen nur den Kopf in den Nacken legen und steil nach oben schauen.

Capella taucht übrigens nie unter den Horizont, weil der Stern in der Nähe des Himmelspols positioniert ist. Solche Gestirne nennt man „zirkumpolar“. Sie sind während der ganzen Nacht zu sehen.

Bei einigermaßen brauchbaren Beobachtungsbedingungen lässt sich erkennen, dass Capella mit mehreren etwas schwächeren Sternen ein Sechseck bildet, das Sternbild Fuhrmann.          

Lange hielten Himmelsbeobachter den hellen Fixstern für einen einzigen Riesenstern. Dann ergaben verbesserte Untersuchungen, dass Capella ein Doppelstern ist. Hier umkreisen sich zwei Sonnen in nur 130 Millionen Kilometer Abstand. Sie  ließen sich erst mit leistungsstarken modernen Fernrohren optisch voneinander trennen.             

Mit einer Entfernung von gut 40 Lichtjahren ist Capella uns relativ nahe – und doch unvorstellbar fern: Das heute auf der Erde eintreffende Licht verließ den Stern, als Helmut Schmidt noch Bundeskanzler war.