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Ein Blick zum Fixstern Spica

Autor: Ulrich Beilfuß     

Heute schauen wir zu dem hellen Fixstern, der gegen 22 Uhr zwei Handbreit über dem Südosthorizont steht, in Blickrichtung der Satellitenschüsseln. Er heißt „Spica“ und er ist der hellste Lichtpunkt im Sternbild Jungfrau. „Spica“ bedeutet „Kornähre“, ein Symbol der Fruchtbarkeit in der Hand der Jungfrau Ceres, der Göttin des Ackerbaus.

Spica ist rund 260 Lichtjahre von uns entfernt. Das heute in unsere Augen fallende Licht ist also ungefähr 1760 von Spica losgerast, mit 300-tausend Kilometern pro Sekunde. Damals war Johann Wolfgang Goethe noch Teenager.

Spica ist einer der hellsten Fixsterne an unserem Firmament. Er steht in der Nähe der Ekliptik-Linie, auf der sich die Planeten, die Sonne und der Mond bewegen. Deshalb wird die „Kornähre“ hin und wieder von einem dieser Gestirne bedeckt.

Übrigens: Alle vier Tage ändert der Stern seine Helligkeit. Ursache ist, dass Spica aus zwei Sonnen besteht, die in nur vier Tagen um einen gemeinsamen Schwerpunkt rasen. Dabei bedeckt der etwas lichtschwächere Stern regelmäßig seinen helleren Partner und verursacht so die rhythmischen Helligkeitschwankungen. Die sind aber sehr gering und nur messtechnisch erkennbar.

Radio Jade wünscht gute Sicht beim Blick zur „Kornähre“.