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Beeinflusst der Mond unser Wetter?

Übermorgen, am 01. Oktober, haben wir Vollmond, liebe Hörerinnen und Hörer. Und  wieder werden zahlreiche Menschen versichern: “Jetzt ändert sich das Wetter!”

Sie sind überzeugt davon, dass unser Mond Einfluss auf das Wettergeschehen nimmt, insbesondere bei Voll- oder Neumondphasen.

Zur Begründung dieser Behauptungen wird auf die gewaltigen Anziehungskräfte verwiesen, mit denen der Mond riesige Wassermassen der Ozeane rund um die Erde bewegt. Bei Voll- oder Neumond sind diese Gezeiten-Flutberge besonders hoch, weil die Anziehungskräfte von Sonne, Erde und Mond sich dann gegenseitig verstärken.

Könnten diese Gravitationskräfte nicht auch die Luftmassen unserer Atmosphäre bewegen und damit Wetteränderungen verursachen?

„Nein!“ sagen einstimmig die Meteorologen. Die durch den Mond in unserer Atmosphäre hervorgerufenen Gezeiten sind extrem schwach. Denn die Luft besitzt im Vergleich mit Wasser eine so geringe Dichte, dass die Anziehungskräfte des Mondes kaum wirksam sind. Die von unserem Erdbegleiter verursachten Luftdruckschwankungen betragen deshalb nur etwa ein Hundertstel Hektopascal. Doch erst das Tausendfache dieser kaum messbaren Druckunterschiede kann eine Wetterlage ändern. Eine Beeinflussung des Luftdrucks durch den Mond ist also eindeutig auszuschließen.

Doch einen längerfristigen Einfluss auf das weltweite Wettergeschehen hat der Mond schon. Seine Masse stabilisiert nämlich die Erdachse. Weil diese schräge auf der Erdbahnebene steht, kommt es auf der Erde zu einer steten Änderung der Sonneneinstrahlung und dadurch zur Entstehung der Jahreszeiten.