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Nachbarstern mit kühlem Planeten

Autor: Ulrich Beilfuß

 

 

Bei einem Nachbarstern unserer Sonne haben Astronomen einen Planeten entdeckt. Das wirklich Bemerkenswerte daran ist, dass die Forscher den Exoplaneten nie gesehen haben. Auf seine Existenz und Eigenschaften konnten sie nur indirekt schließen, und zwar mit Hilfe 20 Jahre lang gesammelter Messdaten über den Mutterstern. Fast 800 Einzelmessungen verknüpften die Astronomen mit den aktuellen Ergebnissen eines Präzisionsspektrometers.

Der Mutterstern, ein sogenannter Roter Zwerg, ist mit sechs Lichtjahren Entfernung der zweitnächste Nachbar unserer Sonne. Er ist viel kleiner als sie und so lichtschwach, dass er nur im Teleskop erkennbar ist. Die Forscher hatten immer wieder die leichten Wackelerscheinungen des Sterns vermessen, die sein für uns unsichtbarer Planet beim Umrunden verursacht. Dieses Wackeln ist im Lichtspektrum des Sterns erkennbar. Es liefert Hinweise auf die Umlaufdauer und die Mindestmasse des Planeten.

Der besitzt demnach gut dreimal so viel Masse wie unsere Erde, und er umrundet seinen Stern in etwa 230 Tagen. Dabei empfängt der Planet von dem strahlungsschwachen Roten Zwerg aber so wenig Wärme, dass seine Temperatur nur zwischen minus 150 und minus 170 Grad Celsius liegt. Auf diesem Exoplaneten kann es deshalb kein flüssiges Wasser geben. Er bietet also keine lebensfreundlichen Bedingungen – zumindest nicht für Leben, wie wir es auf unserer Erde kennen.