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Was sind eigentlich Doppelsterne?

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Viele Sterne, die wir mit bloßen Augen als einzelne Lichtpunkte sehen, sind in Wirklichkeit Sternenpärchen. Sie entstanden zumeist schon während ihrer Geburt in den gigantischen Gas- und Staubwolken, wobei sich manchmal sogar mehr als zwei Sterne zusammenfanden. Die einzelnen Sonnen sind durch die Anziehungskräfte ihrer Massen aneinander gebunden und umkreisen einen zwischen ihnen liegenden gemeinsamen Schwerpunkt. Die Astronomen gehen davon aus, dass im gesamten Universum rund die Hälfte aller scheinbaren Einzelsterne Doppelsternsysteme sind.

Die Erforschung der Sternsysteme konnte erst mit der Erfindung des Fernrohrs beginnen, weil die einzelnen Komponenten mit bloßem Auge nicht voneinander zu trennen sind. Ein paar wenige Doppelsterne löst zwar schon ein Fernglas in zwei Lichtpunkte auf, allerdings ist dafür eine stabile Fixierung des Gerätes erforderlich.

Ein schon in kleinen Amateur-Fernrohren leicht erkennbarer Doppelstern ist Mizar. Wir finden ihn im Knick der Deichsel des Großen Wagens. Mit verbesserter Technik wurde inzwischen herausgefunden, dass jede der beiden Mizar-Komponenten selber einen Partner hat. Mizar ist also sogar ein Vierfachsystem.

Gleich neben Mizar ist das schwache Sternchen Alkor erkennbar, das der Volksmund “Reiterlein” nennt oder auch “Augenprüfer”. Erst vor einigen Jahren wurde auch bei Alkor ein lichtschwacher Begleiter entdeckt. Alkor ist also ebenfalls ein Doppelstern. Und um das Ganze noch zu toppen: Astronomen halten es für möglich, dass auch Mizar und das Reiterlein gravitativ aneinander gebunden sind und somit ein Sechsfachsystem bilden.