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Der Stern von Bethlehem

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Ein Stern hat die Weisen aus dem Morgenland nach Bethlehem geführt, zur Geburtsstätte Christi. So steht es im Matthäus-Evangelium. Was sagt eigentlich die moderne Astronomie zu dieser Weihnachtsgeschichte?

Tatsächlich gab es damals am Sternenhimmel etwas ganz Besonderes zu sehen. Die beiden größten Planeten unseres Sonnensystems, Jupiter und Saturn, standen am Firmament eng beieinander. Sie konnten deshalb vortäuschen, dass hier ein einziger heller Stern am Himmel strahlte. Hinweise darauf haben Forscher auch in den Schriften alter Tonplatten gefunden.

Die Weisen aus Babylon waren vermutlich Sternkundige und Sterndeuter zugleich. Sie könnten die strahlende Planetenkonstellation als Zeichen dafür ausgelegt haben, dass in Israel ein König geboren ist. Heute stellt jedes astronomische Computerprogramm die damalige enge Begegnung von Jupiter und Saturn auf dem Monitor dar.

Es zeigt allerdings auch an, dass dieses Ereignis bereits sieben Jahre vor Christi Geburt stattfand und dass Jupiter und Saturn bereits im Monat November innig kuschelten. Die Abweichungen sind erklärbar durch die Einführung eines neuen Kalenders im Mittelalter und weil der 24. Dezember erst viel später als Geburtsdatum gewählt wurde, nämlich unter Berücksichtigung eines römischen Feiertags.

Übrigens: Ein Komet war der Stern von Bethlehem sicher nicht. Dagegen spricht vor allem, dass die Schweifsterne damals als Unglücksbringer galten, als Vorboten von Kriegen, Hungersnöten und Seuchen.

Der Stern von Bethlehem war auch keine lichtstarke Nova, weil aus jener Zeit kein Bericht über eine solche Sternexplosion überliefert wurde.

Für die meisten Theologen sind astronomische Analysen zweitrangig. Matthäus, so glauben sie, hätte den Stern von Bethlehem in sein Evangelium aufgenommen, weil das Alte Testament die Ankunft des Messias mit dem Leuchten eines Sterns prophetisch verbindet.