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Detaillierter Blick in die Atmosphäre eines fernen Sterns

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Die turbulenten Bewegungen auf der Oberfläche unserer Sonne und in ihren äußeren Schichten können von der Erde aus problemlos mit Einzelteleskopen untersucht werden. Bei anderen Sonnen, also bei den Fixsternen, kann aufgrund ihrer großen Entfernung nur die Photosphäre genauer erforscht werden. Das ist die äußere Hülle, aus der das sichtbare Licht abgestrahlt wird.

Nun würden die Astronomen aber gerne auch in die darunter liegenden Schichten eines fernen Sterns schauen – und dies besonders gerne bei den so genannten Riesensternen, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. In dieser letzten Phase vor der Explosion als Supernova geschieht nämlich Dramatisches: Die  gigantischen Sonnen beginnen, erheblich an Materie zu verlieren. Doch wie dieser Massenverlust entsteht und wie er abläuft, weiß bis heute niemand. Dazu müsste man Einblick haben in die Bewegungen der Materie in den oberen Schichten der Sternatmosphäre.

Das aber ist jetzt erstmals einem Forscherteam gelungen. Es hat mehrere Einzelteleskope der europäischen Südsternwarte in Chile auf den Überriesenstern Antares im Sternbild Skorpion gerichtet und die Instrumente in besonderer Weise messtechnisch miteinander verbunden. So wurde es möglich, die 600 Lichtjahre entfernte Antares-Atmosphäre in bisher nie gesehenen Einzelheiten zu betrachten und die Bewegungen der Materie zu vermessen. Die Astronomen berichten bereits über erste Erkenntnisse zum Massenverlust bei Antares. So würde die Materie nicht in gleichbleibender Form ausgeworfen, sondern zufällig verteilt und in turbulenter Weise.

Der Leiter des Teams schwärmt regelrecht von der neuen Observationstechnik: Sie öffne ein komplett neues Fenster zur Sternenbeobachtung.