Eine neue Schiedsfrau für Jever

[Jever] Er ist fast genauso alt wie die Erfindung des Dorfes: der Streit mit dem Nachbarn. Mal ragt die Hecke in den eigenen Garten, mal stehen die Mülltonnen vor der Einfahrt. Mal wird Nachts gebohrt und mal wird der Schnee erst geräumt, nachdem die ersten blauen Flecken schon entstanden sind. Einige der Streitigkeiten mit den – zumindest räumlich – Nächsten, enden dann vor Gericht. Damit es gar nicht erst so weit kommen muss, gibt es bereits seit knapp 200 Jahren das Schiedsgericht. Unter König Friedhelm III. von Preußen eingeführt, gibt es noch heute in den meisten Bundesländern die ehrenamtliche Institution des neutralen Schlichters, Schiedsmann genannt. Oder eben der Schiedsfrau, wie jetzt in Jever. Christoph Deuschle berichtet.

Mindestens 10, auch bis zu 50 mal pro Jahr können Schiedspersonen zum Einsatz kommen. Ihre Tätigkeit ist dabei komplett ehrenamtlich. Gleichzeitig ist auch für die Konfliktparteien der Gang zur Schiedsfrau von Vorteil, denn es ist weitaus günstiger als ein Gerichtsstreit. Der Einsatz kostet rund 40 Euro.