ERLAUBT

Berlin/ Jever: Milchpreise bedrohen Existenzen

Es macht schon den ganzen Tag die Runde: Die Milchpreise erreichen ein neues Rekordtief. Der Milchpreis für Bauern ist innerhalb weniger Wochen um 30 Prozent abgestürzt. Preisverhandlungen zwischen Molkereien und Landwirten hätten in manchen Regionen Auszahlungspreise von 19 oder 18 Cent ergeben. Um kostendeckend wirtschaften zu können, bräuchten die rund 75.000 Milchbauern in Deutschland aber einen Erzeugerpreis von etwa 40 Cent pro Liter. Hintergrund für den Preissturz ist ein massives Überangebot in ganz Europa. Zudem gibt es eine schwache Nachfrage aus China, das russische Lebensmittelembargo, die steigende Produktion in Ländern wie Neuseeland und Amerika und das Auslaufen der Milchquote in der EU vor gut einem Jahr. „Die Politik muss dagegen steuern!“, so Hartmut Seetzen, Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes Friesland. Es sei 5 vor 12:

So Hartmut Seetzen, Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes Friesland. Niklas Riebensahm hat mit ihm gesprochen. Die Bundesregierung will Deutschlands Milchbauern rasch unterstützen. Aus dem Agrarministerium hieß es zuletzt, dass Hilfszahlungen von 60 bis 100 Millionen Euro möglich seien. Details sollen Ende des Monats bei einem sogenannten Milchgipfel diskutiert werden, an dem Politiker, Molkereien und Bauernvertreter teilnehmen werden.