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Der “Abendstern” ist wieder da

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Seit ein paar Wochen wird bereits im Abendrot eine Handbreit über dem Westhorizont ein Gestirn sichtbar, das mit zunehmender Dunkelheit immer strahlender erscheint. Hier leuchtet eindrucksvoll die Venus, unser sonnennäherer Nachbarplanet. Nach langer Zeit bezieht sie wieder als so genannter Abendstern am Westfirmament Position. Seit September vorigen Jahres hatte sie zunächst am Morgenhimmel Frühaufstehern geleuchtet, um nun nach längerer Sichtbarkeitspause wieder ihre Abendsternrolle zu spielen. Diese so unterschiedlichen Auftritte haben ihre Ursache darin, dass die Venus schneller um die Sonne kreist als unsere Erde. Auf ihrer Innenbahn bewegt sie sich deshalb bisweilen hinter uns, zieht an uns vorbei und macht sich dann wieder   v o r   uns davon.  So sehen wir die Nachbarin monatelang am morgendlichen Osthimmel leuchten und dann wieder für längere Zeit nach Sonnenuntergang im Westen.

Übrigens: Früher hielten die Menschen den Abend- und den Morgenstern für zwei verschiedene Gestirne. Die Griechen nannten den Morgenstern  “Phosphoros”, den “Lichtbringer”; der Abendstern wurde als “Hesperos” bezeichnet, griechisch “Abend” oder “Westen”.

Noch bis April wird die Hesperos-Venus mit weiter zunehmender Helligkeit am Abendhimmel strahlen. Derzeit geht sie bereits um zwanzig Uhr unter, Ende Dezember dann erst eineinhalb Stunden später.