Wodurch werden die Blitze auf dem Mond verursacht?
Autor: Ulrich Beilfuß
Die
meisten Menschen wissen gar nichts davon, dass auf unserem Mond kurze und auch
länger andauernde Lichterscheinungen beobachtet werden. Sie treten sogar mehrmals
pro Woche auf. Manche verlaufen blitzartig, andere halten stundenlang an.
Obwohl diese Erscheinungen schon seit den 1950er-Jahren
bekannt sind, wurde ihre Ursache bisher nicht eindeutig geklärt. Es gibt lediglich
Vermutungen. So könnte ein blitzartiges Aufleuchten durch Meteoriteneinschlag
entstehen, aber auch durch eine Wechselwirkung von elektrisch geladenen
Teilchen des Sonnenwindes mit Mondstaubpartikeln. – Die länger dauernden
Lichtphänomene könnten durch seismische Bewegungen der Mondkruste hervorgerufen
werden. Aus dem Mondinneren austretende Gase würden das Sonnenlicht
reflektieren und die bis zu mehreren Stunden dauernden Leuchterscheinungen
bewirken.
Jetzt will Hakan Kayal, ein Forscher der Universität Würzburg, das Rätsel der Mondlichter durch systematisches und langjähriges Beobachten lösen. Der Professor für Raumfahrttechnik hat ein Teleskop konstruiert, durch das seit April zwei Kameras Nacht für Nacht auf den Mond blicken. Wenn beide Kameras eine Leuchterscheinung gleichzeitig erkennen, beginnen sie automatisch mit der Aufnahme von Fotos und Videos.
Um Störungen durch die Erdatmosphäre auszuschließen, soll das derzeit noch im Entwicklungsstadium befindliche Beobachtungssystem später einmal auf eine Erdumlaufbahn geschickt werden oder sogar den Mond umrunden.