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Die Theorie der Mondentstehung muss korrigiert werden

Autor: Ulrich Beilfuß

 

Wie ist eigentlich unser Mond entstanden? Das derzeitige Erklärungsmodell musste jetzt korrigiert werden. Bisher galt, dass die noch sehr junge Erde von einem wesentlich kleineren Himmelskörper gestreift wurde. Ein Teil des dabei verursachten Trümmergemisches verblieb im Anziehungsbereich der Erde und formte sich zum Mondkörper. Eines aber passte nicht zu dieser Erklärung: Bei den kleinsten Materieteilen ist die Zusammensetzung bestimmter Atomgemische von Erde und Mond allzu ähnlich.

Ein Forscherteam hat jetzt Materie von sehr unterschiedlich großen Himmelskörpern untersucht, darunter waren kleinere Meteoriten, ein Asteroid, der Mars und die Erde. Insbesondere ging es dabei um Atome des chemischen Elements Kalzium, eines Hauptbestandteils der Gesteine. Die Kalziumatome kommen in der Natur mit unterschiedlichen Gewichten vor. Solche verschieden schwere Atome ein und desselben Elements nennt der Chemiker “Isotope”. Fast alle chemischen Elemente sind Gemische ihrer Isotopen.

Als nun die Forscher die Kalzium-Isotopenzusammensetzung von Meteoriten mit der von Erde und Mars verglichen, zeigte sich, dass das jeweilige Mischungsverhältnis Rückschlüsse auf die Massengröße der einzelnen Himmelskörpers zulässt. Und weil diese Verhältnisse bei Erde und Mond auffallend ähnlich sind, ließ sich logisch folgern: Beide müssten aus den Trümmern einer Kollision zweier gleich großer Planeten entstanden sein. Vermutlich ereignete sich der Crash, als die Planeten sich gerade aus der Gas- und Staubscheibe um die Sonne herum zu formen begannen. Das war vor gut vier Milliarden Jahren.