Kommunen klagen gegen Landesamt für Statistik

Veröffentlicht von Jan Bredol am 15.07.2025

[Hannover] Wegen Abweichungen der Zensus-Daten des Landesamtes für Statistik klagen aktuell mehrere niedersächsische Kommunen. Wie die Deutsche Presseagentur vom Innenministerium in Hannover erfuhr, seien Klagen von insgesamt 62 Kommunen anhängig, da beim Zensus im Jahr 2022 weniger Einwohner*innen erfasst worden seien, als in den Melderegistern gelistet seien. In keinem Fall sei bis jetzt entschieden worden. Die Daten des Zensus fließen auch in politische und gesellschaftliche Planungen ein, wie etwa den Bau von Schulen. Auch finanzielle Zuweisungen hingen von der Einwohnerzahl ab. Zu den klagenden Kommunen zähle auch die Stadt Norderney im Kreis Aurich. Da rund 13 Prozent weniger Einwohner*innen im Zensusbescheid festgesetzt wurden als im Melderegister, könnten finanzielle Einbußen drohen, so Bürgermeister Frank Ulrichs auf Anfrage der dpa. Kritisiert wird vor allem die Methodik des Landesamtes. Insgesamt wiesen 754 Kommunen in Niedersachsen eine niedrigere Einwohnerzahl auf. Bei 177 fiel die Einwohnerzahl im Zensus höher aus.