
Un-Dekade erneut ausgerufen, Integrationsfonds eingestellt
Veröffentlicht von Radio Jade am 01.08.2025
Mit Jahresbeginn startete die zweite UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft. Die erste wurde 2013 in Brüssel ausgerufen. Sie stand unter dem Motto „Anerkennung – Gerechtigkeit – Entwicklung“. 2020 verabschiedete Wilhelmshaven vor diesem Hintergrund die Fortschreibung des Handlungskonzepts zur Verbesserung der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Deren Laufzeit endet in diesem Jahr. Es gibt also mehr als einen Grund, sich mit Bildung und Teilhabe von zugezogenen Menschen zu beschäftigen. In Wilhelmshaven leben Menschen aus 129 Nationen. „Integration ist eine gesellschaftliche Aufgabe für uns alle“ steht im Vorwort des städtischen Konzepts. Wilma Nyari bemüht sich seit vielen Jahren um Aufklärungsarbeit zu kolonialem Erbe und strukturellem Rassismus:
Black People of Colour sind auf den ersten Blick als solche identifizierbar, denn Hautfarbe lässt sich nicht verstecken. PoCs werden dadurch täglich mit Vorurteilen konfrontiert. Viele davon resultieren aus der Vergangenheit manifestieren sich in Worten, führt die Aktivistin und Künstlerin aus:
Das völkerrechtliche Ende des deutschen Kolonialreichs brachte keine Verbesserung für People of Colour. Die Strukturen und Hierarchien blieben bestehen:
2022 nahm der Beirat der abgelaufenen UN-Dekade seine Arbeit auf. Es verblieben nur zwei Jahre um auf die dringlichsten Aufgaben hinzuweisen. Erneut eine wurde UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft ausgerufen. Es bleiben noch neun Jahre für Projekte, die sich gezielt mit Anti-Schwarzen Rassismus befassen sowie die soziale, wirtschaftliche, politische und kulturelle Teilhaberechte Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Menschen zu stärken. Und das ist bitter nötig weiß Wilma Nyari:
In der 30. Kalenderwoche gab die Landesregierung bekannt, den Integrationsfonds zum nächsten Jahr einzustellen. Bereits für das laufende erhält Wilhelmshaven wegen geänderter Förderbedingungen keine Gelder mehr. Wie sich das auf die Strukturen der Eingliederung in Wilhelmshaven auswirken wird, ist bisher ungewiss.
