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Zu sehen ist eine Hütte in einem Naturschutzgebiet im Landkreis Friesland.

Umweltverbände üben Kritik am Entwurf des Landesraumordnungs-Programm

Veröffentlicht von Waltraud Rohde am 06.06.2025

Das Raumordnungsprogramm des Landes Niedersachsen legt fest, welche Flächen wofür genutzt werden können und ist damit Basis für Flächennutzungs- und Bebauungspläne der Kommunen. Auch Verordnungen der Europäischen Union oder Landesgesetze zu Klima- und Umweltschutzmaßnahmen erhalten hierüber Flächen. Derzeit wird das Landesraumordnungsprogramm überarbeitet, die Frist für eine Öffentlichkeitsbeteiligung ist dabei am Mittwoch (05.06.) verstrichen. Das haben die Umweltverbände BUND und NABU zum Anlass genommen um über ihre scharfe Kritik am aktuellen Entwurf zu informieren. Ein Kritikpunkt von Prof. Holger Buschmann, Vorsitzender vom Naturschutzbund Niedersachsen, ist die fehlende Umsetzung bereits bestehender Vorgaben:

Vogelschutzrichtlinien gibt es bereits seit 1979 und sollen wildlebende heimische Vogelarten im Gebiet der Europäischen Union in ihrem Bestand dauerhaft erhalten. Das betrifft auch ganz konkret die Umwelt der Region. Zum Beispiel galt es beim Bau des JadeWeserPort am Voslapper Groden und auch bei der Elektrifizierung der Bahnanbindung die Rohrdommel zu schützen. Im Entwurf des Landesraumordnungsprogramms werden die Maßnahmen dafür allerdings negiert, so Buschmann weiter:

Der Voslapper Groden Nord gehört zu den Europäischen Natura2000-Gebieten. Diese zeichnen sich durch besondere Artenvielfalt aus. Die künstlich aufgespülte Fläche war in den 70ern für Industrieansiedlung vorgehalten worden und liegt seither brach. Die Bodenbeschaffenheit sei durch den mechanischen Prozess der Entwicklung einzigartig und die Pflanzen- und Tierwelt auf dem Gelände ebenfalls. Ein Ausgleich in dieser Form sei niedersachsenweit nicht zu finden. Entsprechend fällt die Reaktion vom NABU-Landesvorsitzenden zu diesen Plänen aus:

Zum Fristende der Öffentlichkeitbeteiligung gab nun das zuständige Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bekannt, Stellungnahmen und Vorschläge der Umweltverbände sehr offen und wohlwollend zu prüfen.

Foto: Amelie Friedrichs / Radio Jade