
Umweltbedenken und LNG
Veröffentlicht von Jan Bredol am 18.09.2024
Wilhelmshaven und auch der Rest der Region wird zur Energiedrehscheibe. Da ist auf der einen Seite das erste deutsche LNG-Terminal in der Jadestadt – ein zweites wird gerade errichtet – und auf der anderen Seite die Transport- und Speicherkapazitäten in Friesland und Etzel. Unter dem Eindruck des russischen Angriffs auf die Ukraine im Jahr 2022 und den in Folge ausbleibenden Gaslieferungen aus der Russischen Föderation nach Deutschland wurde das LNG-Terminal mit anhängender Infrastruktur in Rekordgeschwindigkeit eingerichtet. Die Deutsche Umwelthilfe übt schon seit Längerem Kritik an mehreren Aspekten dieser Einrichtung, wie Constantin Zerger, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz bei der Umwelthilfe, Jan Bredol im Interview sagte.
Dass im Wilhelmshavener Flüssigerdgas-Terminal Gas angelandet wird, das in den Vereinigten Staaten durch Fracking gewonnen wird, ist einer der großen Kritikpunkte. Ein weiterer ist die Verwendung von Biozid, um die Leitungen des Terminals sauber zu halten. Dass das auch anders ginge, zeigen die Planungen für das zweite LNG-Terminal in Wilhelmshaven – denn hier soll Ultraschall eingesetzt werden. Die Deutsche Umwelthilfe sieht dadurch ihre Kritik am Einsatz von Biozid noch bestärkt, so Constantin Zerger, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz bei der Deutschen Umwelthilfe.
Deutschlands Energiesicherheit ist erst einmal wieder hergestellt, dazu haben auch LNG-Terminal, Deutschlandgeschwindigkeit und ein großer Willen zum Anpacken beigetragen. Angesichts der wieder entspannteren Lage und der Vielzahl von Projekten, die im wahrsten Sinne des Wortes „in der Pipeline“ sind, plädiert die Deutsche Umwelthilfe aber dafür, mit mehr Bedacht und vor allem systematisch bei der Gestaltung der Energiewende in Deutschland und Europa vorzugehen.
Foto: Lukas Iben/ Radio Jade
