Landkreis übernimmt zentrale Vergabestelle im Nordkreis Friesland

Veröffentlicht von Radio Jade am 21.12.2022

Sagen wir mal Sie planen im kommenden Jahr, Ihren Garten umzugestalten. Sie überlegen sich, wie das Ganze aussehen soll oder suchen sich professionelle Hilfe dafür. Und bei der Umsetzung greifen Sie dann auf Gartenbauer*innen Ihres Vertrauens zurück oder packen die Umgestaltung selbst an und kaufen die Materialien im Baumarkt. Das alles können Sie ohne Probleme machen – Preise vergleichen Sie gegebenenfalls in Prospekten oder Sie erkundigen sich jeweils vor Ort. In Kommunen und öffentlichen Einrichtungen läuft das völlig anders. Hier gilt nämlich das Vergaberecht. Dazu Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD):

Dafür hat es bislang zentrale Vergabestellen im Landkreis Friesland gegeben – die sind Pflicht. Für den Südkreis übernimmt die Stadt Varel die Aufgaben, für den Nordkreis hat das bisher die Stadt Schortens gemacht. Ab dem 1. Januar macht das aber nun der Landkreis Friesland. Das haben die Räte der fünf Kommunen Wangerooge, Wangerland, Schortens, Sande und Jever sowie der Kreistag beschlossen.

Das Vergaberecht, als Schutzmechanismus gegen Korruption, ist dabei ganz schön kompliziert. Mit dem Wechsel einer Mitarbeiterin der Stadt Schortens zum Landkreis haben sich die Kommunen deswegen zusammengesetzt und gegrübelt, wie es mit der zentralen Vergabestelle weitergehen wird. Die Lösung: Der Landkreis Friesland übernimmt die Aufgaben der Zentralen Vergabestelle und wird dafür von den Gemeinden und Städten finanziell entschädigt.

Denn die Ausschreibungen und Vergaben sind ein Termingeschäft, so Ambrosy. Eine verpasste Frist hat fatale Folgen für Projekte und Abläufe in den Institutionen. Die Bürgermeister der fünf Nordkreis-Kommunen in Friesland sind deswegen sehr froh, dass der Landkreis die Vergabestelle künftig organisieren wird und so sicherstellt, dass die Arbeit vernünftig und vor allem fristgerecht ablaufen kann.

Foto: Annika Kaehler/ Radio Jade