
Kochsalz statt Biontech-Impfstoff
Veröffentlicht von Bente Hoeft-Heyn am 26.04.2021
Der Landkreis Friesland kontaktiert in diesen Tagen 200 Personen, die am Mittwochvormittag (21.4.) im Impfzentrum des Landkreises geimpft worden sind. Denn sechs von ihnen haben statt der Impfung mit dem Mittel von BioNTech eine Kochsalzlösung erhalten. Das Mittel muss nämlich mit einer Kochsalzlösung angemischt werden. Einer Mitarbeiterin war dabei eine Ampulle mit dem Impfstoff zerbrochen, aber statt das zu melden, hatte sie einfach nur Kochsalzlösung in die Spritzen aufgezogen, sagt Heiko von Deetzen, Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.
Eine gesundheitliche Gefährdung besteht für die sechs Personen aber nicht. Der Landkreis Friesland kontaktiert jetzt alle 200 Personen, die in diesem Zeitraum eine Spritze im Impfzentrum erhalten haben. Sie sollen im Mai einen Antikörpertest erhalten. Wenn sich bis dahin keine Antikörper bei den getesteten Personen gebildet haben, erhalten sie eine weitere Impfung. Und auch im Impfzentrum Friesland gab es erste Maßnahmen, um sowas in Zukunft zu vermeiden, sagt Frieslands Landrat Sven Ambrosy:
Für die Mitarbeiterin des DRKs, die die Spritzen ohne Impfmittel aufgezogen hat, hat der Vorgang auch Folgen. Sie wurde am Wochenende entlassen, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Ob das ganze auch strafrechtlich relevant ist, wird dann abschließend von der Staatsanwaltschaft Oldenburg geprüft. Dabei geht es nicht darum, dass die Ampulle kaputtgegangen ist, sondern darum, dass das nicht gemeldet und die Spitzen mit Kochsalzlösungen zum Verimpfen weitergegeben worden sind. Sechs Personen haben so am Mittwochvormittag statt der eigentlichen Impfung nur eine Kochsalzimpfungen erhalten. Der Landkreis Friesland hat für die Personen, die am Mittwochvormittag im Impfzentrum Friesland waren, ein Bürgertelefon eingerichtet. Das ist heute (26.4.21) von 8 bis 16 Uhr unter der Nummer 04461 919-7015 erreichbar.
Foto: canva
