Stadt äußert sich zur Kriminalitätsstatistik

[Wilhelmshaven] Nach dem Bekanntwerden der aktuellen Kriminalstatistik hat sich die Stadt Wilhelmshaven nun zur Lage geäußert. In Wilhelmshaven sind rein statistisch 2016 bundesweit die meisten Gewaltverbrechen pro Einwohner verübt worden. Laut der jetzt veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik kamen 658 dieser Delikte auf 100.000 Einwohner. Oberbürgermeister Andreas Wagner sagte dazu in einer Stellungnahme, dass dies unter anderem auf die vermehrte Öffentlichkeitsarbeit zurückzuführen sein könnte. In seiner Stellungnahme sagte Wagner, dass die vermehrte Öffentlichkeitsarbeit, der Verein zur Förderung der kommunalen Prävention und die Installation von Kameras in sogenannten Brennpunkten das Anzeigeverhalten der Bürger beeinflusst haben könnte. Des Weiteren hätte die derzeitige Sozialstruktur sicherlich einen Einfluss auf dieses vielschichtige Problem, wäre aber nicht die Hauptursache. Wie Wagner in seiner Stellungnahme betont, seien dies vorerst Spekulationen, genaueres müsse erst noch erforscht werden. Zudem bräuchte es mehr Polizeipräsenz um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, so Wagner weiter.

 

Hier das Originalzitat des Wilhelmshavener Oberbürgermeisters:

„Wir beobachten diese über mehrere Jahre bereits andauernde kriminalistische Entwicklung mit großer Sorge und sind im engen Kontakt mit der Polizei. Durch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, die unter anderem durch den gemeinsam mit der Polizei ins Leben gerufenen Verein zur Förderung der kommunalen Prävention (VKP) betrieben wird, lässt sich sicherlich das hohe Anzeigeverhalten in unserer Stadt erklären. Bereits in Kindergärten und Schulen werden die Jüngsten darüber aufgeklärt, dass Verbrechen zur Anzeige gebracht werden sollen. An bekannten Brennpunkten im Stadtgebiet sind Kameras angebracht, die dazu führen, dass ansonsten unentdeckte Delikte sichtbar gemacht und in den Hellbereich gezogen werden, anstatt in die Dunkelziffer einzugehen. Das alleine wird aber sicherlich nicht der Grund für die hohen Zahlen bei den Gewaltdelikten sein. Die Sozialstruktur, die auch durch die zwar rückläufige, aber immer noch verhältnismäßig hohe Arbeitslosigkeit gezeichnet ist, sowie der Einfluss furch die Zuwanderung von Flüchtlingen werden sicherlich weitere Gründe dieses vielschichtigen Problems sein. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns ohne gesicherte Erkenntnisse nicht an Spekulationen beteiligen wollen. Dabei müssen wir uns auf die Aussagen von Spezialisten verlassen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, brauchen wir mehr Polizeipräsenz in Wilhelmshaven.“